Dresden – Sie wollten nur mal ausprobieren, wie es ist, Gras zu rauchen. Doch fünf Jugendliche suchten sich dafür den denkbar schlechtesten Ort aus. Die Polizei rückte an. Nun werden die Eltern nicht nur über den Drogenkonsum informiert.
Die Jugendlichen hielten sich am Samstagnachmittag gegen 16:20 Uhr neben den Gleisen in Dresden-Friedrichstadt auf. Ein vorbeifahrender Zugführer alarmierte daraufhin die Bundespolizei. Die Beamten konnten vor Ort fünf Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren feststellen, die sich außerhalb des Gleisbereiches aufhielten.
Auf Nachfrage gaben diese reumütig zu, das erste Mal „Gras“ geraucht zu haben. Dies wollten sie nicht in der Öffentlichkeit tun und wägten sich auf dem Bahngebiet in Sicherheit. Dass sie dadurch einen Polizeieinsatz ausgelöst hatten, war den jungen Männern nicht bewusst. Eine Ordnungswidrigkeit stellte das Überqueren und der Aufenthalt im Gleis dennoch dar und wird den Erziehungsberechtigten nach Hause gesandt.
Einem Jugendlichen war nach dem Drogenkonsum so schlecht geworden, dass dieser sich übergeben hatte und an Ort und Stelle eingeschlafen war. Bei der Durchsuchung des jüngsten Jugendlichen, stellten die Beamten mehrere Cliptütchen und szenetypisches „Paper“ mit Anhaftungen des gerade gerauchten Marihuanas sowie zwei Samen für den Selbstanbau, sicher. Gegen den 15-jährigen wird nun wegen des unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln ermittelt. Zu der „Standpauke“ der Beamten zeigten sich alle Beteiligten einsichtig und versicherten, nicht wieder über die Gleise gehen zu wollen und sich dadurch selbst in höchste Gefahr zu begeben. Auch von Drogen wollen die Jugendlichen in Zukunft lieber die Finger lassen.
Die Bundespolizei warnt immer wieder, sich von den Gleisen fernzuhalten. In den vergangenen Wochen kam es an verschiedenen Orten im Bundesgebiet immer wieder zu schweren, zum Teil tödlichen Unfällen auf Bahnanlagen.
Erst einige Stunden zuvor, gegen 13:00 Uhr musste die Bundespolizei ebenfalls wegen gemeldeter spielender Kinder im Gleis ausrücken. Diese hatten Steine auf den Gleiskopf gelegt und vorbeifahrende Züge mit Steinen beworfen. An einem Zug war ein Schaden eingetreten. Vor Ort konnte niemand mehr festgestellt werden. In diesem Fall wird wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt.