Fast 20 Prozent aller Deutschen leiden an mindestens einer allergischen Erkrankung. Am weitesten verbreitet ist Heuschnupfen, aber auch die Hausstauballergie betrifft einen von zehn Menschen. Den Kontakt mit ihren Allergenen meiden Allergiker so weit wie möglich. Zumindest in den eigenen vier Wänden ist die Vermeidungsstrategie umsetzbar. Der vielleicht wichtigste Raum ist in diesem Kontext das Schlafzimmer.
Als überempfindliche Reaktionen zeichnen sich Allergien durch komplexe Abwehrprozesse aus, die Symptome wie tränende Augen, Juckreiz, Hautausschläge und sogar Atemnot hervorrufen. Weil sich der Körper im Schlaf regenerieren soll, sorgen Allergiker im Schlafraum idealerweise für absolute Hygiene.
Mit einigen Tipps lässt sich das Schlafzimmer allergikerfreundlich gestalten, damit der Schlaf erholsam bleibt.
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Mittlerweile ist beispielsweise jeder zehnte Leipziger von Pollenallergie betroffen. Hinzu kommen Tierhaar- und Hausstauballergiker. Ob eingedrungene Blütenpollen nach dem Lüften, Tierhaare oder Milben: Allergene verirren sich leicht ins Schlafzimmer. Besonders Hausstauballergiker tun sich damit schwer, ihr Allergen gänzlich zu verbannen. Milben finden in Textilien einen idealen Lebensraum und wo gibt es wohl mehr kuscheliges Textil als in der Nähe des Betts?
Wieso Milben Matratzen lieben Das Bett oder genauer gesagt die Matratze gilt als Lieblingsplatz für Milben. Der Grund dafür: In der Nacht schwitzt man einen halben Liter Feuchtigkeit aus und verliert Hautschüppchen, die im Kern der Matratze zurückbleiben. Dadurch finden Milben in normalen Matratzen nicht nur Nahrung, sondern zudem einen feuchten Lebensraum, der sie zur Vermehrung anregt. Besonders in den Morgenstunden drohen dadurch allergische Beschwerden. Sobald die Matratze bewegt wird, verteilen sich die Ausscheidungen der Milben nämlich in der Raumluft und rufen Symptome hervor. Beheizte Modelle der Wassermatratze lösen dieses Problem, weil sie Feuchtigkeit abtransportieren. Dank des undurchlässigen Wasserkerns können Milben außerdem nur schwer ins Matratzeninnere eindringen und bleiben auf der Oberfläche zurück, wo sie sich mit Vinylreinigungstüchern entfernen lassen – genauso wie andere Allergene.
Damit Allergene im Schlafzimmer keine Chance haben, reicht die Entscheidung für geeignete Matratzen nicht aus. Glatte Böden und der Verzicht auf Teppiche sorgen dafür, dass sich allergieauslösende Stoffe leichter aus dem Schlafraum entfernen lassen. Die regelmäßige Reinigung aller Böden und Textilien ist für erholsamen Schlaf ebenso wichtig wie Lüften. Um so beschwerdefrei wie möglich durch die Nacht zu kommen, können Allergiker außerdem unmittelbar vor dem Schlafen duschen. Ebenfalls hilft es, jede Nacht frische Schlafanzüge tragen und einmal pro Woche die Bettwäsche zu waschen. Nachts sollten Allergiker außerdem die Fenster geschlossen halten und während der Schlafphase für Temperaturen von 18 Grad und eine Luftfeuchtigkeit um die 50 Prozent sorgen. Weitere geeignete Hilfsmittel für eine beschwerdefreie Nachtruhe sind Luftreinigungsgeräte und spezielle Allergiker-Bettbezüge.