Di, 18.10.2022 , 10:17 Uhr

Besuch in Leipzig: Faeser kündigt besseren Schutz für Bahninfrastruktur an

Leipzig- Nachdem Bahnanlagen in Berlin und Herne sabotiert wurden, hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser am Montag in Leipzig eine Verbesserung des Schutzes von Bahnhöfen und Bahnanlagen angekündigt.

Bis 2024 werde der Bund und die Deutsche Bahn 180 Millionen Euro investieren und die Zahl der Kameras auf 11 000 erhöhen, sagte Faeser bei ihrem Besuch der Leipziger Bundespolizeiinspektion. Es sei unmöglich, mehr als 33 000 Kilometer Bahnstrecke und Millionen Kabelkilometer vollumfänglich mit Kameras, Sensoren oder durch Einsatzkräfte zu schützen. Dennoch würden an «besonders neuralgischen Punkten und bei konkreten Gefährdungshinweisen» notwendige Schutzmaßnahmen ergriffen.

Weil Kabel entlang der Anlagen der Deutschen Bahn durchtrennt worden waren, kam es am 8. Oktober zu einem stundenlangen Ausfall des Bahnverkehrs in Norddeutschland. Bei ihrem Besuch am Leipziger Hauptbahnhof besichtigte die Bundesministerin verschiedene Stellen entlang der Zuganlagen. Man nehme die aktuelle Gefahrenlage sehr ernst und die Sicherheit unserer kritischen Infrastruktur habe die höchste Priorität, betonte die Ministerin. Gemeinsam identifizierten Bundespolizei und Bahn relevante Kabelschächte und Knotenpunkte, um gezielt Sicherheitsmaßnahmen durchführen zu können.

Um sich zukünftig besser gegen Angriffe schützen zu können, müssten auch die Betreiber kritischer Infrastruktur ihre Maßnahmen verstärken, appellierte Faeser. Sie müssten sich umfassend gegen Gefahren wie Naturkatastrophen, Terrorismus, Sabotage, aber auch menschliches Verhalten, wappnen. Auch sei ein neues Gesetz geplant, um erhöhte Ansprüche an die Betreiber stellen zu können.

Quelle: dpa