Sachsen- Polizisten haben bei einem länderübergreifenden Großeinsatz sechs mutmaßliche Betrüger festgenommen.
Die Fahnder sicherten am Dienstag das Vermögen der mutmaßlich Verantwortlichen eines Kapitalanlagemodells und durchsuchten Gebäude in Thüringen, Sachsen, Berlin, Brandenburg, Bayern sowie in der Schweiz, Österreich, Lichtenstein, Litauen und Tschechien, wie das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft in Erfurt am Mittwoch mitteilten. Die Behörden ermitteln nun wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges.
Die Verdächtigen sollen Menschen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Spanien um etwa 113 Millionen Euro gebracht haben, indem sie ihnen vermeintliche Geldanlagen im Zusammenhang mit Kryptowährung verkauften. Dabei handelte es sich den Angaben zufolge etwa um die Verpachtung von Automaten zum Tausch gegen Kryptowährung. Die Täter warben demnach mit einer Rendite von 200 Prozent in drei Jahren.
Tatsächlich legten die Täter das Geld aber nicht an, sondern gaben es selbst aus, wie es hieß. Diese Betrugsmasche nennt sich auch «Ponzi-System», die nach Charles Ponzi benannt ist. Der Italiener ging vor 100 Jahren als einer der größten Betrüger in die US-Geschichte ein. Er versprach Anlegern Traumrenditen, gab das Geld aber in Wirklichkeit aus und zahlte ihnen Gewinne mit den Einlagen neuer Kunden - bis das Ganze aufflog.
An dem Einsatz waren den Angaben zufolge insgesamt 280 Beamte aus Deutschland, Tschechien, der Schweiz und Österreich sowie mehrere Staatsanwälte beteiligt. (dpa)