Dresden - Die Debatte um das Dresdner Schulnetz neigt sich dem Ende entgegen. Nachdem der Bildungsausschuss grünes Licht für das fast 1.000-seitige Papier gegeben hat, soll der Schulnetzplan am Donnerstagabend im Stadtrat beschlossen werden. Darin sollen die Details für die Schulstandorte für die nächsten Jahre festgelegt werden.
Angesichts steigender Schülerzahlen werden derzeit überall in Dresden neue Schulen gebaut oder bestehende Häuser erweitert. Damit dies auch in Zukunft bedarfsgerecht geschieht, hat die Stadtverwaltung den sogenannten Schulnetzplan vorgelegt. Das fast 1.000-seitige Dokument wurde lange Zeit im Bildungsausschuss besprochen und mit einem umfangreichen Änderungsantrag der rot-grün-roten Stadtratsmehrheit versehen. Dieser soll am Donnerstag im Stadtrat beschlossen werden. Doch während in Pieschen und Tolkewitz neue Schulstandorte entstehen, befürchten Lehrer und Elternvertreter ungenügende Kapazitäten in der Altstadt. Neben dem Gymnasium Bürgerwiese ist insbesondere die 10. Grundschule auf der Struvestraße von diesem Problem betroffen. Durch einen befristeten Gebäudetausch mit der Erich-Kästner-Förderschule, könnte die Kapazität bis zur Fertigstellung eines Neubaus verdoppelt werden. Doch die Fronten sind verhärtet. Während rot-grün-rot diesen Verwaltungsvorschlag strikt ablehnt, setzt die CDU für die Umsetzung dieses Vorschlags ein. In gewissen Punkten gelangten die Stadtratsmehrheit und die CDU auf einen Nenner. Um kurzfristig auf veränderte Schülerprognosen reagieren zu können, soll es künftig im Zwei-Jahres-Rhythmus eine Überprüfung der Zahlen geben. Mit der zu gründenden Universitätsschule sorgt ein weiteres bildungspolitisches Thema für Zündstoff im Dresdner Stadtrat. In der Sitzung am Donnerstag soll die Einrichtung und Durchführung des Schulversuchs bestätigt werden. Da sowohl die Mehrheitsparteien als auch die Opposition zu beiden Tagesordnungspunkten großen Redebedarf angekündigt haben, ist mit einer langen Sitzung zu rechnen.