Dresden - Der Schulbeginn steht vor der Tür, am 31. August sollen Sachsens Schülerinnen und Schüler wieder im Regelbetrieb auf die Schulbank zurückkehren. Doch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hat einige Bedenken, was den Plan von Kultusminister Christian Piwarz (CDU) angeht.
Das neue Schuljahr 2020/21 wird kein Normales werden. Da ist sich Uschi Kruse sicher. Die Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW hat am Mittwoch ihre Sicht auf den Schuljahresbeginn vorgestellt. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie ab September der Unterricht an sächsischen Schulen ablaufen soll. Fakt ist, ohne Einschränkungen geht es nicht. Wir müssen uns darauf einstellen, dass Hygiene-Regeln stärker einzuhalten sind, erklärt Uschi Kruse. Besonders das Lüften und regelmäßiges Händewaschen könnte dabei zu einem Problem werden. Viele Schulen hätten zu wenige Waschbecken und das Öffnen von Fenstern sei nicht überall möglich und dürfe nur unter Aufsicht geschehen.
Nicht nur die Corona-bedingten Einschränkungen bereiten der Gewerkschaft dabei Sorge. Vor allem in Sachen Personal gibt es in Sachsen großen Nachholbedarf. Vielerorts werden Quereinsteiger eingestellt, weil es einfach nicht genügend ausgebildete Lehrer gibt. Uschi Kruse bemängelt aber auch, dass der Gesundheitsschutz der Beschäftigten nicht in dem Maße im Auge behalten wird, wie es notwendig wäre. Kritik äußert die Landesvorsitzende besonders an den Kultusministern der Länder. Es muss eine größere Debatte mit den Kultusministern und der GEW darüber geführt werden, was an den Schulen gemacht werden soll, worauf verzichtet werden kann und wie alle Beteiligten geschützt werden können.
Eine Problematik ist auch die Digitalisierung in sächsischen Schulen. Beim Blick in die Klassenzimmer fällt vor allem veraltete Technik ins Auge. Neben fehlenden Computern in den Schulen mangelt es auch an digitalen Endgeräten für den Fernunterricht. Gerade im zweiten Schulhalbjahr war Homeschooling von großer Bedeutung. "Wir sind im Bereich Digitalisierung Lernende", erklärt Kruse. Eigentlich hätten wir das schon vor Jahren lernen müssen."
Das neue Schuljahr startet am 31. August. Ob und inwieweit die Pandemie dauerhaften Präsenzunterricht zulässt, wie von Kultusminister Christian Piwarz (CDU) anvisiert, oder ob regional bzw. zeitweise Fernunterricht erteilt werden muss, ist heute noch unklar.