Mo, 28.02.2022 , 16:43 Uhr

Blaues Wunder - Baustart für aufwendige Sanierungsarbeiten

Dresden - Im Zentrum könnte es in diesem Jahr an einigen Stellen ungemütlich werden, denn einige Großbaustellen werden das Stadtbild prägen. Den Anfang soll die aufwendige Sanierung der bekannten Brücke "Blaues Wunder" am Schillerplatz machen.

Die umfangreiche Instandsetzung- und Sanierung am Blauen Wunder beginnt am heutigen Montag. Sie dauern zunächst bis Oktober 2022. Während dieser Zeit steht dem Auto-Verkehr ein Fahrstreifen je Fahrtrichtung zur Verfügung. Für Fußgänger ist immer eine Gehbahnseite zugänglich. In den Sommerferien ist eine vierwöchige Vollsperrung mit Umleitungen erforderlich. Die Vollsperrung des Blauen Wunders wird bereits weiträumig im Umfeld ausgewiesen, um andere Elbquerungen nutzen zu können. Die Bauzeit beträgt für dieses Jahr etwa acht Monate. Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) und die Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes Simone Prüfer erhielten zum Baustart vom Sächsischen Landeskonservator Alf Furkert einen Förderbescheid über eine Million Euro aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege des Freistaates Sachsen.

2022 wird vorrangig der mittlere Teil der Brücke saniert. Verformte Stahlbauteile werden instandgesetzt und der Korrosionsschutz erneuert. Die neue Beschichtung entspricht nach Abschluss der Arbeiten wieder dem Originalfarbton von 1893. Auch die Stahlbauteile werden mit Ausnahme der Nieten in alter Form wiederhergestellt. Die Fahrbahnübergänge werden in der Bauwerksmitte und an den beiden Pylonen instandgesetzt.
Zunächst müssen die Baustelleneinrichtungen auf der Blasewitzer Seite aufgebaut werden. Dazu zählt auch ein Zugang zum Blasewitzer Pfeiler. Um sicheres Arbeiten zu gewährleisten sowie aus Gründen des Verkehrs- und Umweltschutzes, wird ein an der Brücke hängendes Gerüst montiert und mit staubdichten, lärmmindernden Planen verkleidet. Das insgesamt rund 700 Quadratmeter große Flächengerüst dient als sichere Arbeitsebene und gleichzeitig als Fangwanne für den anfallenden Strahlschutt. Oberhalb der Fahrbahn werden in Brückenmitte und zeitweise an den Pylonen ebenfalls Einhausungen aufgestellt.
Die Arbeiten führt die Firma Fuchs Bau GmbH aus Hainichen aus. Die Kosten werden rund 2,4 Millionen Euro betragen. Die Stadtbezirksbeiräte Blasewitz und Loschwitz unterstützen das Bauvorhaben mit insgesamt 150.000 Euro aus ihren Verfügungsmitteln. Eine Förderung von Straßen- und Brückenbauvorhaben kommunaler Baulastträger wurde beim Landesamt für Straßen- und Verkehr ebenfalls beantragt.

In den Jahren bis 2030 erhält die Brücke einen neuen Farbanstrich als Korrosionsschutz, der sie vor dem Rosten schützt. Ebenso müssen weitere Stahlbauteile ausgetauscht und die Ankerkammern, die Brückenlager und die Pfeiler saniert werden. Auch die Ausstattung der Brücke wird erneuert - unter anderem die Beleuchtung und die Fahrbahnübergänge. Je nach Baukostenentwicklung und eintretenden Risiken werden sich die Gesamtkosten zwischen 96 und 126 Millionen Euro bewegen. Die beiden Gehbahnen außerhalb der Brücke wurden bereits in den Jahren 2016 und 2017 sowie 2019 und 2020 saniert.