Sachsen- Steigende Preise auch für Strom beflügeln die Nachfrage von Hausbesitzern nach Solaranlagen. Das Interesse habe schon zuvor geboomt, seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges samt der Folgen für den deutschen Energiemarkt gebe es einen Hype, sagte der Chef des Dresdner Solarherstellers Solarwatt, Detlef Neuhaus, der Deutschen Presse-Agentur.
Das treibt die Geschäftszahlen in neue Höhen. Von Januar bis Ende September habe sich der Umsatz auf 250 Millionen Euro mehr als verdoppelt gegenüber dem Vorjahreszeitraum – ein Rekord in der rund 30-jährigen Firmengeschichte. Die Prognose fürs Gesamtjahr wurde nun von einst 256 Millionen auf deutlich über 350 Millionen Euro angehoben. Das Unternehmen hatte voriges Jahr seine Produktion in Deutschland ausgeweitet. Allerdings laufe dies noch nicht ganz unter Volllast, räumte Neuhaus ein. Der Hochlauf sei schwieriger gewesen als gedacht. Vor allem Ausfälle infolge der Corona-Pandemie sowohl eigener Teams als auch bei Dienstleistern hätten dies erschwert. Die Zahl der Beschäftigten ist binnen Jahresfrist von 600 auf 725 gestiegen. Nach den kräftigen Investitionen soll Solarwatt kommendes Jahr die Gewinnschwelle erreichen. Die enorme Nachfrage hat für Interessenten Wartezeiten zur Folge. Die betrügen im Schnitt ein halbes Jahr und länger, sagte Neuhaus: «Das Nadelöhr sind die Fachhandwerker.» Trotz Preissteigerungen bei den Anlagen für Endkunden um 20 bis 25 Prozent lohne die Anschaffung für den Eigenverbrauch von Strom nach wie vor. Sie lieferten Strom zu Kosten von unter 10 bis maximal 15 Cent je Kilowattstunde, rechnete Neuhaus vor. (dpa)