Pirna/Dresden – Die Borkenkäfer sind los. Seit 2017 haben die Schädlinge in Sachsens Wäldern Massen von Schadholz hinterlassen. Das Wetter spielt hier nun eine entscheidende Rolle.
Die Witterung für Sachsens Borkenkäfer ist eigentlich ungünstig. Mit Hilfe der Bundeswehr wurden im vergangenen Jahr zudem Maßnahmen zur Bekämpfung unternommen – erfolglos. Dennoch gibt es Hoffnung. „Die Situation ist weiter äußerst angespannt, wir haben noch immer eine historisch hohe Population in den Wäldern“, erklärt Renke Coordes vom Staatsbetrieb Sachsenforst. Durch erfolgreiche Gegenmaßnahmen sei es in den vergangenen Monaten etwas besser geworden. Auch den Winter über werden weiter befallene Bäume saniert und aus dem Bestand geholt.
„Die starke Borkenkäferwelle, die sich seit 2017 aufgeschoben hat, haben wir gebrochen“, sagt Coordes. „Nun geht es darum, dafür zu sorgen, dass die noch in Bäumen überwinternden Käfer bei wärmeren Temperaturen ab April nicht ausschwärmen können.“ Die aktuelle Wetterlage soll nun Hoffnung bringen. „Kalt ist gut, auch den Wechsel von Frost und Nichtfrost mag der Borkenkäfer nicht. Schneebruch und Sturmschäden spielen ihm daher in die Hände, da kann er sich im Frühjahr gut vermehren. Bisher haben wir Glück mit Sturm und Schnee und hoffen, dass es so bleibt“, so Coordes.
Gut ein Viertel der Fläche Sachsens sind mit Wald bedeckt und etwa 40 Prozent davon Eigentum des Freistaates. Laut des Umweltministeriums flossen 2020 rund 35 Millionen Euro in die Schadensbeseitigung im Staatswald. Zudem half der Freistaat privaten, kommunalen und kirchlichen Waldbesitzern mit über zehn Millionen Euro. Es sei aber davon auszugehen, dass das nur einen Teil des Mehraufwandes deckte und die Eigentümer ein Mehrfaches des Betrages investieren mussten.