Dresden - Die Bosch GmbH hat den Bau einer neuen Chip-Fabrik für die 300 Millimeter-Sensortechnologie in der sächsischen Landeshauptstadt angekündigt. Damit behauptet sich Dresden einmal mehr im globalen Wettbewerb der Standorte.
„Dass Bosch hier bei uns in Dresden dermaßen weitreichend in die Zukunft investiert, verstehen wir als großen Vertrauensbeweis“, jubelt Oberbürgermeister Dirk Hilbert. „Der Mikroelektronik-Standort Dresden wird dadurch erneut gestärkt“, freut sich Hilbert und er sagt weiter: „Die heute von der Bosch GmbH bekannt gegebene Investition erinnert in ihrer Dimension an die großen Ansiedlungen von Siemens und AMD zu Beginn der 1990er Jahre. Sie knüpft außerdem an die erst zu Beginn dieses Jahres von Globalfoundries angekündigte Milliarden-Investition an und ist damit die nächste große Erfolgsmeldung für Dresdens Wirtschaft und Zukunft.
Dazu Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Dass Bosch den ohnehin schon bedeutendsten europäischen Mikroelektronikstandort auf diese Weise bereichert, ist eine wunderbare Nachricht für ganz Sachsen und für die gesamte deutsche Wirtschaft. Für Deutschland und Europa ist dieser Schritt enorm wichtig zum Ausbau und zur Sicherung unserer Kompetenzen in dieser, für nahezu alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche wichtigen Schlüsseltechnologie. Dem Mikroelektronikstandort Sachsen ging es schon vor dieser Entscheidung besser als jemals zuvor. Nun verleiht das Investment von Bosch dieser positiven Entwicklung weiteren Schub. Und die gemeinsamen langjährigen Bemühungen von Europäischer Kommission, Bundesregierung und Sächsischer Staatsregierung zur Stärkung der Schlüsseltechnologie Mikroelektronik in Europa, Deutschland und Sachsen tragen ein weiteres Mal Früchte. Diese Standortentscheidung von Bosch ist in der langen und auch von Volatilität gekennzeichneten wirtschaftlichen Entwicklung der Branche in Sachsen ähnlich bedeutsam wie die Entscheidung von Siemens Ende 1993 für eine Halbleiterfertigung in Dresden."
Dresden überzeugte Bosch vor allem wegen des exzellenten Mikroelektronik-Clusters vor Ort, der leistungsfähigen Forschungseinrichtungen, des Zugangs zu Fachkräften sowie zu Anwendern, beispielsweise in der Automobilindustrie. Die Bosch GmbH wird in Dresden eine neue 300-mm-MEMS-Fabrik bauen. Die Abkürzung steht für Micro Electro Mechanical Systems. Bosch ist der weltweit größte Hersteller von MEMS-Sensoren und hat die Entwicklung dieser Technologie von Anfang an geprägt. Bosch ist bereits in Dresden erfolgreich vertreten. So sitzt nicht nur die Bosch-Tochter Pharmatec in Dresden, sondern 2013 hat das Technologieunternehmen in der sächsischen Landeshauptstadt einen Standort für die Entwicklung von Schaltkreisen für MEMS-Sensoren eingerichtet, die Bosch Sensortec.
Bosch produziert Sensoren für eine Vielzahl von Anwendungen, zum Beispiel in der Unterhaltungselektronik. Zunehmend werden die Sensoren aber auch in der Umwelttechnik, in Industriemaschinen und in Autos verbaut. Außerdem sind Sensoren maßgeblich für das sogenannte Internet der Dinge, die vernetzte Arbeitsweise von Geräten mithilfe des Internets. Hier zeigt Bosch bereits, was möglich ist und möglich sein wird und entwickelt Lösungen für Bereiche wie die Smart City, die Connected Mobility und die Industrie 4.0. All dies sind wachsende und für die Dresdner Wirtschaft wichtige Märkte. Dresden und Bosch passen also perfekt zusammen.