Großröhrsdorf - Der Festgenommene im Zusammenhang mit dem verheerenden Feuer in der Großröhrsdorfer Stadtkirche (Landkreis Bautzen) war offenbar in Konflikte mit der Kirchengemeinde verwickelt.
Wie der ermittelnde Staatsanwalt Peter Terres mitteilte, gab es Spannungen zwischen dem Tatverdächtigen und der Kirche, was auf Hinweisen beruht. Das Motiv bleibt vorerst unklar, da bisher keine gerichtsfeste Erklärung vorliegt.
Der 40-jährige Familienvater, ansässig im Raum Großröhrsdorf, wurde in der Nähe der Kleinstadt festgenommen. Die Ermittler gehen davon aus, dass er sich in einer schwierigen persönlichen Lage befand, wie Raik Schulze, Leiter der Kriminalpolizei Görlitz, erklärte. Die Aussagen des Mannes stimmten mit den Untersuchungsergebnissen überein, auch hinsichtlich des Tathergangs. Schulze betonte, dass fahrlässige Brandstiftung ausgeschlossen sei und stattdessen eine Explosion stattgefunden habe. Details zur Brandlegung wurden nicht preisgegeben.
Laut Schulze hat der deutsche Tatverdächtige die Brandstiftung gestanden und wirkte dabei erleichtert. Der Mann war zuvor bereits wegen fahrlässiger Brandstiftung untersucht worden und stand unter anderem wegen anderer Vergehen im polizeilichen Fokus. Nun wird er wegen schwerer Brandstiftung angeklagt, so Terres.
Das barocke Gotteshaus wurde in der Nacht zum 4. August durch das Feuer stark beschädigt. Die Schätzungen der Behörden gehen von einem Schaden im siebenstelligen Bereich aus. Nach einer intensiven Untersuchung der Ruine mit hochtechnischer Ausrüstung schlossen Experten einen technischen Defekt als Ursache aus. (dpa)