Di, 20.03.2018 , 12:31 Uhr

Brexit - Unternehmer fühlen sich schlecht vorbereitet

Dresden -  Jedes dritte Exportunternehmen in Sachsen betreibt Geschäfte mit dem Vereinigten Königreich. Mit Blick auf den Brexit 2019 ist der Unsicherheitsfaktor bei vielen Unternehmern im Freistaat nach wie vor hoch, so eine Sonderauswertung der IHK-Außenhandelsumfrage.

Mit Blick auf den bevorstehenden Brexit zeigt sich große Unsicherheit: So sehen sich knapp ein Jahr vor dem Austritt des Vereinigten Königsreiches aus der Europäischen Union nur 8 Prozent der befragten sächsischen Unternehmen adäquat auf den Brexit vorbereitet. 40 Prozent können die konkreten Auswirkungen noch nicht abschätzen und weitere 20 Prozent geben an, sich noch gar nicht mit dem Thema beschäftigt zu haben. Ein Drittel ist laut eigener Aussage nicht im größeren Ausmaß vom Brexit betroffen. An der deutschlandweiten DIHK-Umfrage im Februar 2018 haben sich 118 auslandsaktive Unternehmen aus dem Freistaat Sachsen beteiligt.

Kristian Kirpal, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig und Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der sächsischen Industrie- und Handelskammern: „Die notwendige Übergangsphase, auf die sich beide Seiten nun geeinigt haben, muss produktiv genutzt werden, um eine verlässliche Basis für eine langfristige wirtschaftliche Zusammenarbeit zu schaffen. Die wachsende Bedeutung Großbritanniens für den sächsischen Markt zeigt sich in der jüngst veröffentlichten sächsischen Exportstatistik 2017: Mit einer Steigerung von 19,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, und damit einem Gesamtanteil von 6,4 Prozent aller sächsischen Exporte, behauptet sich Großbritannien auf dem dritten Platz der Zielländer von Exportaktivitäten sächsischer Unternehmen. Ein Ausbremsen dieser Dynamik durch den Aufbau neuer bürokratischer Hürden durch den Brexit hätte für den Wirtschaftsstandort Sachsen spürbar negative Auswirkungen.“

Die derzeitige Geschäftssituation im Außenhandel mit dem Vereinigten Königreich bewerten 21 Prozent der sächsischen Unternehmen mit schlecht, 20 Prozent mit gut. Für die Zukunft erwarten 18 Prozent eine Verschlechterung, lediglich 6 Prozent eine Verbesserung. Bei den Brexit-Verhandlungen stehen für die sächsischen Unternehmen der freie Warenverkehr zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich sowie die Vermeidung von zusätzlichen Bürokratiebelastungen, beispielsweise durch Ausfuhrbescheinigungen und Zolldokumente, ganz oben auf der Prioritätenliste. Es folgen der freie Zahlungs- und Kapitalverkehr sowie die Personenfreizügigkeit.