Dresden - Weil er mit Pfefferspray und Messer im Januar 2023 auf Gäste einer Kneipe losging, muss sich seit Mittwoch ein 25-jähriger Deutscher vor dem Dresdner Landgericht verantworten. Einige Fragen zur brutalen, blutigen Tat sind noch ungeklärt.
Es war eine außergewöhnlich brutale Tat: Am 14. Januar 2023 soll der Beschuldigte Eduard T. im Restaurant "Ayers Rock" nahe der Dresdner Frauenkirche zunächst verbal mit mehreren Gästen diskutiert haben. Doch dabei blieb es nicht: Der Angeklagte wurde handgreiflich und trat auf eine Frau ein.
Als ein russischer Gast schlichtend eingreifen will, soll der Angeklagte völlig durchgedreht sein. Zunächst mit Pfefferspray, später mit einem Messer, soll er auf den Mann losgegangen sein. Insgesamt fünf Messerstiche soll Eduard T. dem 42-Jährigen in Kopf- und Oberkörperbereich zugefügt haben. Nur Dank schneller medizinischer Hilfe überlebte das schwer verletzte Opfer die brutale Attacke.
Am Mittwochnachmittag startete der Prozess vor dem Dresdner Landgericht. Konkret wirft die Staatsanwaltschaft dem 25-Jährigen zwei Körperverletzungen, zwei gefährliche Körperverletzungen und versuchten Totschlag vor. Eduard T. wird in Handschellen vorgeführt - er und seine Verteidigerin schweigen zu den Vorwürfen. Im Prozess sollen jetzt auch offene Fragen geklärt werden, so auch nach der Tatwaffe. Von dem Messer, dass T. nach übereinstimmenden Zeugenaussagen dabeigehabt haben soll, fehlt bisher jede Spur.
Laut einem gerichtsmedizinischen Befund zeigen die Schnitt- und Stichverletzungen, dass die Klinge eine Länge von mindestens 10 Zentimetern gehabt haben muss.
Heute wurde zunächst nur die Anklage verlesen. Am Freitag dann, sollen die Geschädigten vernommen werden, weitere Prozesstage sind angesetzt.