Sachsen - Der Politikwissenschaftler Prof. Hans Vorländer (TU Dresden) bringt im Sachsen Fernsehen-Podcast "Junge Politik in Sachsen" Licht in die undurchsichtige politische Lage. Er erklärt, inwiefern das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" die sächsische Landespolitik aufwirbeln könnte und warum es für die CDU derzeit "relativ gefahrlos ist, auf die Grünen einzuschlagen".

Klimawandel, Kriege und eine polarisierende Gesellschaft - die aktuelle Nachrichtenlage kann einem schnell zu Kopf steigen, aber leben wir deshalb wirklich in ungewöhnlich turbulenten Zeiten? Nein, meint der Politikwissenschaftler Prof. Hans Vorländer, der an der Technischen Universität Dresden lehrt. Doch bildstarke Berichterstattung bringe die politische Weltlage dank sozialer Medien ungewohnt schnell und eindrücklich an die Nachrichten-Konsumenten.

Derart gespalten, wie es ein Blick in die Kommentarspalten im Internet vermuten lassen, sei unsere Gesellschaft nicht. Diese seien in erster Linie Ausdruck einer aufgeheizten Diskussionskultur - ein Beweis für eine starke Meinungsfreiheit:

"Nie war die Meinungsfreiheit größer und nie konnten mehr Menschen auch in der Öffentlichkeit sich vernehmen lassen."

Bei den aktuellen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus sieht Vorländer vor allem einen Profiteur - die Demokratie. Für ihn sind die Demos:

"Ausdruck dessen, was man wehrhafte Demokratie nennt. Das kommt von unten, von der Zivilgesellschaft. Welche Partei davon profitiert, das weiß man nicht."

Mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen in Sachsen, müssten sich alle Parteien mit einem neuen Bewerber auseinandersetzen, der nicht so recht ins klassische Parteienspektrum passen will.

Das "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) sei "Links und Rechts zugleich", in Teilen sogar "nationalistisch" - so der Experte. Besonders für Die LINKE könne das BSW zum Problem werden. Das Bündnis, laut Vorländer ein Versuch

einzusammeln, was immer an unzufriedenen Wählerinnen und Wählern verfügbar ist.

Der gesamte Podcast "Prof. Hans Vorländer - Bündnis Sahra Wagenknecht? Die sind Links und Rechts zugleich!" ist auch hier auf Spotify zu finden.