Sachsen - Die Tourismusbetriebe, die im vergangenen Jahr vom verheerenden Waldbrand in der Sächsischen Schweiz betroffen waren, haben laut einer Statistik des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge durchschnittlich nur knapp 17 Prozent ihrer Umsatzverluste ausgeglichen bekommen.
Die Nachweispflicht der Umsätze, zusammen mit der Bestätigung eines Steuerberaters, erwies sich rückblickend als bürokratische Hürde, insbesondere für kleinere Tourismuseinrichtungen.
Insgesamt wurden 122 Anträge von 92 Betrieben beim Landratsamt eingereicht. Es wurden Liquiditätshilfen in Höhe von etwa 5.000 Euro und für Unternehmen in den länger betroffenen Ortschaften Bad Schandau und Sebnitz bis zu 20.000 Euro in Aussicht gestellt. Eine wesentliche Voraussetzung für die Soforthilfe war ein Umsatzrückgang von mindestens 35 Prozent im Vergleich zu 2019.
Von einem Antragsvolumen von knapp 1,1 Millionen Euro konnten letztendlich gut 800.000 Euro bewilligt werden. 19 Anträge wurden aufgrund fehlender Berechtigung oder mangelnder Mitwirkung abgelehnt. Das bereitgestellte Budget von zwei Millionen Euro wurde somit zu 44 Prozent ausgeschöpft. Die nachgewiesenen Umsatzverluste der Antragsteller betrugen insgesamt 4,7 Millionen Euro, was einer Ausgleichsquote von knapp 17 Prozent entspricht.
Die sächsische Regierung hatte unmittelbar nach dem Waldbrand in der Nähe von Schmilka die Soforthilfe mit Eiltempo auf den Weg gebracht, um Beherbergungs- und Gastronomieunternehmen sowie andere touristische Dienstleister in der Region des Nationalparks Sächsische Schweiz zu unterstützen.
Das Feuer brach am 25. Juli in einem schwer zugänglichen Teil des Nationalparks Sächsische Schweiz aus und breitete sich auf einer Fläche von etwa 150 Hektar aus. Wochenlang waren Hunderte Feuerwehrleute aus verschiedenen Teilen Sachsens und Deutschlands mit den Löscharbeiten beschäftigt. Aufgrund des Betretungsverbots für die Wälder im Landkreis sagten viele Urlauber ihre Ferien in der Sächsischen Schweiz ab. (mit dpa)