Do, 11.07.2024 , 14:35 Uhr

Die ehemalige Haftanstalt, deren Geschichte bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht, war sowohl im Nationalsozialismus als auch nach 1945 ein Symbol der politischen Repression.

Bundespräsident Steinmeier eröffnet Gedenkstätte Hoheneck

Stollberg/Erzgebirge- Am Donnerstag wurde die Gedenkstätte Hoheneck in Stollberg feierlich eröffnet. Die Gedenkstätte, einst ein berüchtigtes Frauengefängnis der DDR, soll nun als Ort der politischen und demokratischen Bildung dienen. Die Eröffnung der Dauerausstellung, die die Schicksale der ehemaligen Häftlinge in den Mittelpunkt stellt, markierte einen wichtigen Meilenstein in der historischen Aufarbeitung politischer Repression in Deutschland.
Zur Einweihung waren auch Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch sowie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu Gast. Laut Barbara Klepsch, die auch Stiftungsratsvorsitzende der Stiftung Sächsische Gedenkstätten ist, sei „die Eröffnung der Gedenkstätte Hoheneck ein bedeutender Schritt, um die Geschichten und das Leid der hier inhaftierten Frauen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. "Diese Gedenkstätte soll nicht nur an die Vergangenheit erinnern, sondern auch als Mahnung und Lernort für zukünftige Generationen dienen“, erklärte Klepsch weiter.
Nach dem offiziellen Festakt wurden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kulturministerin Barbara Klepsch durch das historisch erhaltene Zellenhaus und die Dauerausstellung geführt. Zeitzeugen begleiteten diese Führung und berichteten aus erster Hand über ihre Erlebnisse.
 
Die ehemalige Haftanstalt, deren Geschichte bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht, war sowohl im Nationalsozialismus als auch nach 1945 ein Symbol der politischen Repression. Heute steht sie als Mahnmal und Bildungsstätte für die Erinnerung an die Opfer von Diktatur und Verfolgung. Die umfangreiche Sanierung des Schlosses Hoheneck und die Einrichtung der Dauerausstellung wurden durch eine Bund-Landes-Förderung ermöglicht, wobei der Bund und der Freistaat Sachsen jeweils 709.206 Euro beigesteuert haben.
Barbara Klepsch betonte, dass die Gedenkstätte nicht nur ein Ort des Gedenkens, sondern auch ein Mahnmal für die Demokratie sei. Wir müssten aus der Geschichte lernen, um die Werte der Freiheit und Menschenwürde zu bewahren. Die Ausstellung solle uns alle daran erinnern, wie kostbar unsere Freiheit ist.
Mit der Gedenkstätte Hoheneck entstand die zweite Gedenkstätte in freier Trägerschaft in Sachsen, deren Betrieb durch den Bund über die Stiftung Sächsische Gedenkstätten mitfinanziert wird. Die Öffnung für den Publikumsverkehr ist für August 2024 vorgesehen.