Dresden - Bei der Fachtagung des Verbandes deutscher Verkehrsunternehmen in Radebeul wurden Zukunftsmodelle für den ÖPNV vorgestellt. Darunter ein im aktuellen Stadtratswahlkampf heiß diskutiertes Thema: das 365 Euro Ticket.
Bus- und Bahnfahren für 1 Euro pro Tag - diesen Vorschlag hat nun auch die CDU zum Thema im Stadtratswahlkampf gemacht. Bei der Fachtagung des Verbandes deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) war das Thema auch auf der Tagesordnung, welches allerdings schon weit vor dem Wahlkampf feststand.
Andreas Friedl vom österreichischen Verkehrsverbund Ost-Region GmbH erläuterte in seinem Vortrag, wie das Modell 2012 in Wien umgesetzt wurde und welche Auswirkungen es bis heute hat. Die wichtigste Erkenntnis lautet: ein solches Ticket müsste durch städtische Subventionen unterstützt werden, denn natürlich würden die Einnahmen der Verkehrsbetriebe sinken. Demgegenüber stehen erhöhte Fahrgastzahlen, die wiederum einen weiteren Ausbau des ÖPNV begünstigen. Auch der Geschäftsführer des VVO, Burkhard Ehlen, zeigt sich sehr angetan von der aktuellen Debatte um das Modell. Wichtigste Voraussetzung sei eine festgesetzte Finanzierung über mehrere Jahre hinweg, um den Verkehrsbetrieben Planungssicherheit zu geben. Sollte der neu gewählte Stadtrat grünes Licht geben, könne das Ticket frühestens in ca. zwei Jahren eingeführt werden.