Sachen - In Sachsen bleibt der Buß- und Bettag als gesetzlicher Feiertag wegen seiner finanziellen Mehrbelastung für die Arbeitnehmer umstritten.
Das ergab eine Umfrage unter Parteienvertretern am Vorabend des Feiertages. Der Buß- und Bettag wird an diesem Mittwoch begangen und war in allen anderen Bundesländer 1995 zur Finanzierung der damals neu eingeführten Pflegeversicherung abgeschafft worden. In Sachsen ist er seither weiter arbeitsfrei. Die Arbeitnehmer müssen aber dafür höhere Beiträge für die Pflegeversicherung zahlen.
Der Buß- und Bettag erinnere daran, dass wir Menschen fehlbar sind, erklärte CDU-Fraktionsvize Georg-Ludwig von Breitenbuch. Er sieht aber zugleich eine Gerechtigkeitslücke. Inzwischen hätten andere Bundesländer neue Feiertage eingeführt, ohne ihre Beiträge zur Pflegeversicherung anzuheben.
Auch SPD, Linke und AfD sind für eine Gleichstellung aller Bundesländer bei diesem Thema. Grünen-Politikerin Kathleen Kuhfuß sah für ihre Partei angesichts der derzeit drängenden Probleme auch in der Pflege andere Prioritäten – beispielsweise die Weiterentwicklung der Pflege zu einem System, das im Alter gute Pflege für alle sicherstellt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund pochte darauf, den sächsischen Sonderweg zu beenden und für eine paritätische Finanzierung zu sorgen. (mit dpa)