Sa, 21.09.2024 , 21:45 Uhr

Rechte Szene mobilisiert sich gegen CSD-Bewegung

Buttersäure Attacke und Hitlergruß beim CSD in Döbeln

Döbeln - Am Samstag versammelten sich über 600 Menschen, um für die Rechte der LGBTQ-Szene zu demonstrieren. Nicht weit entfernt formiert sich ein Gegenmob der rechten Szene. Die Polizei hat alle Hände voll zu tun mit einem Buttersäureangriff und Hitlergrüßen.

Unter dem Motto "Bunte Flaggen gegen braune Politik" zogen die Menschen friedlich durch Döbeln. Aufzugsroute und die Versammlung rechtsextremer Gruppen wurden von der Polizei getrennt, um direkte Konfrontationen zu verhindern. Dennoch gab es Sichtkontakt und Sprechchöre.

Rund 180 Beamte, einschließlich Bereitschafts- und Bundespolizei, waren im Einsatz. Es wurden Anzeigen wegen Straftaten und Ordnungswidrigkeiten erstattet.

Vor dem Beginn des Umzugs fanden Polizisten Buttersäure. Später stellten die Beamten Spuren der Buttersäure im Auto von Stefan Trautmann, auch Stadtrat der rechtsextremen Kleinpartei "Freie Sachsen"  fest. Gegen Ihn besteht der Anfangsverdacht einer Straftat. 

 

Ein möglicher Zusammenhang mit einer Fahrzeugkontrolle in der Nacht zuvor wurde geprüft; dabei wurde zwar ein übler Geruch festgestellt, aber keine Substanzen gefunden.

Etwa 650 Menschen nahmen am CSD teil. Eine 35- und eine 36-Jährige erhielten Anzeigen wegen illegalen Plakatierens an Bushaltestellen und Laternen. Der rechte Gegenprotest mit bis zu 200 Personen folgte in 200 Metern Abstand.

Eine 14-Jährige und ein 15-Jähriger zeigten den Hitlergruß und erhielten Platzverweise, Anzeigen wurden erstattet. Ein 24-Jähriger beleidigte eine CSD-Teilnehmerin, während ein 22-Jähriger öffentlich zu Straftaten aufforderte und gegen Versammlungsauflagen verstieß, wofür beide Anzeigen erhielten, ebenso wie ein 19-Jähriger und zwei weitere Personen.

 

Der CSD erinnert weltweit jedes Jahr an die Ereignisse vom 28. Juni 1969 in New York, bei denen Polizeieinsätze in einer Bar in der Christopher Street mehrtägige Proteste von Schwulen, Lesben und Transmenschen auslösten.