Leipzig - Wohl kein anderer Name ist so sehr mit der Liebe verbunden, wie der von Casanova. Schon der Klang allein verspricht amouröse Abenteuer und Leidenschaft. Unzählige Legenden werden über ihn erzählt. In der Musikalischen Komödie verzaubert er nun nicht nur die Leipziger Damenwelt.
Frauenheld, begnadeter Liebhaber, Schwerenöter. Wer kennt ihn nicht. Casanova. Der Mann, der die Damen anzog, wie die Motten das Licht. In Albert Lortzings gleichnamiger Oper zeigt die Musikalische Komödie Casanova aber nicht nur als Schürzenjäger, sondern als universellen Freigeist, der die Frauen mit Charme und Witz umwirbt.
Doch natürlich sorgt Casanova mit seiner Ankunft auf der venezianischen Insel Murano zunächst für reichlich Verwirrung bei der holden Weiblichkeit. Besonders Bettina, Tochter des Kerkermeisters Rocco, hat er es angetan. Doch Casanovas Herz schlägt für Rosaura, die er vor einer drohenden Zwangsheirat bewahrt.
Die Kostüme entführen die Zuschauer tatsächlich in das Venedig des 18. Jahrhunderts. Beim Bühnenbild dominiert ein zentrales Element, eine Brücke, die nicht nur in einer äußerst amüsanten Lausche-Szene die perfekte Kulisse bildet.
Der Komponist Lortzing hatte eine enge Verbindung zu Leipzig und wirkte viele Jahre am Stadttheater. Hier komponierte und schrieb er 1841 den Text für Casanova und garnierte ihn mit viel versteckter Kritik an den damaligen Verhältnissen. Wohl deshalb verschwand die Oper, obwohl kunstvoll und pointiert komponiert, schnell von den Spielplänen. Das temporeiche Spiel fordert auch vom Ensemble einiges ab.
Am Ende befreit Casanova Rosaura zwar aus ihren Zwängen, verführt sie aber nicht. Der Freigeist bleibt frei.
Premiere feiert "Casanova" am Samstag, weitere Vorstellungen gibt es bis Ende Juni.