Di, 03.01.2023 , 12:39 Uhr

Chancen der Krise genutzt - Sachsens Museen schauen nach vor

Sachsen - Andere Prioritäten, mehr Kooperationen, Arbeit mit dem Bestand und veränderte Publikumsgewohnheiten - die Krisen zwingen auch sächsische Museen zum permanenten Umdenken.

Nach den Besucher- und Einnahmeeinbrüchen in den beiden ersten Corona-Jahren macht 2022 Hoffnung, trotz neuer Herausforderungen. «Die Situation hat sich ein wenig stabilisiert, organisatorisch und auch von der Planungssicherheit», sagt der Generaldirektor der Kunstsammlungen Chemnitz, Frédéric Bußmann. Wie bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) und dem Leipziger Museum der bildenden Künste (MdbK) wird dort mehr mit eigenen Beständen gearbeitet, entsprechend geht der Leihverkehr zurück - auch im Sinne des Klimaschutzes. Laut Bußmann ist der Umfang der Kooperationen mit anderen Museen und Institutionen konzentrierter, das Nutzungsverhalten des Publikums spürbar anders. «Gute Gewohnheiten, immer wieder mal zu Eröffnungen, Ausstellungen oder Veranstaltungen zu kommen, sind ein wenig zurückgegangen.» Das Museum mache nun direktere Angebote, gehe stärker auf den Wunsch nach Erleben und gemeinsamem Erleben ein. Museum sei ja nicht nur ein Ort der Kunst und Bildung, sondern auch ein sozialer Ort. In der Perspektive wollen die Kunstsammlungen klimaneutral werden, den Energieverbrauch reduzieren, digital arbeiten und kommunizieren sowie Willkommenskultur für alle im Museum, Inspiration, Erlebnis und Bildung gleichermaßen anbieten. «Und dabei geht es nicht nur um Geld, sondern auch um Organisation, Personal und guten Willen», sagt Bußmann. Für all das brauche es eine klare Unterstützung auch seitens der Politik, «ideell, aber auch finanziell».

Quelle: dpa