Sachsen- Im Rahmen von 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland haben wir Ihnen in den vergangenen Monaten Traditionen und Veranstaltungen des jüdischen Volkes näher gebracht. In unserer letzten Ausgabe geht es um das Gegenstück zu Weihnachten - dem Lichterfest Chanukka.
Das Weihnachtsfest feiern viele Deutsche, auch wenn sie nicht der christlichen Religion zugewandt sind. Viele feiern stattdessen aber auch das sogenannte Chanukka - ein jüdisches, acht Tage andauerndes Lichtfest. Im Mittelpunkt steht dabei die Chanukkia, der Chanukkaleuchter oder auch Menora genannt, dessen acht Lichter von Tag 1 an nach und nach angezündet werden. 2021 konnte dies auf öffentlichen Plätzen z. B. in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden beobachtet werden. Die Menora ist eines der wichtigsten religiösen Symbole des Judentums. Der Ursprung geht zurück bis in das Jahr 164 v. Chr., als sich die Juden gegen die hellenistische Herrschaft auferlehnt hatten und den Tempel von Jerusalem wieder einweihten.
Angezündet werden die Lichter jeden Abend nach dem Abendgebet. Dabei wird am zweiten Tag zuerst das neue Licht und im Anschluss das Licht des Vorabends erneut angezündet. Dies wird bis zum letzten, achten Licht über die folgenden Tage fortgeführt. Im Jahr 2021 wurde das Lichterfest vom 28. November bis 6. Dezember gefeiert.
Elke Preußer Franke vom Jüdischen Frauenverein in Dresden erinnert sich an die Zeiten vor dem Coronavirus, als auch andere Traditionen öffentlich gelebt werden konnten, auf die aufgrund der Maßnahmen bereits im vergangenen Jahr verzichtet werden musste. 2022 startet das Lichterfest am 18. Dezember - und geht damit über in das christliche Weihnachtsfest. Vielleicht dann auch wieder auf öffentlichen Plätzen alle Traditionen zum Chanukka-Fest gelebt werden.