Chemnitz- Sie verbessern das Stadtklima, die Ansicht und binden Feinstaub, die Rede ist von Fassadenpflanzen.
Durch einen Antrag der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen soll die Begrünung von Hauswänden nun auch in Chemnitz Einzug halten. Im Gegensatz zu anderen deutschen Großstädten, wie Dortmund oder Mannheim, habe die Industriestadt hierbei noch großen Nachholbedarf. Gerade in anderen Großstädten trägt die Fassadenbegrünung schon aktiv zum Stadtbild bei und werde aktiv gefördert. Der Antragsentwurf der GRÜNEN wurde am Montagabend auf der offenen Fraktionssitzung diskutiert. Für den Bürgermeister für Stadtentwicklung und Bau, Michael Stötzer, sei der Entwurf ein guter Anfang der nun abgewogen werden müsse.
Zur fachlichen Unterstützung und Auswertung holte man sich an diesem Abend Sven Taraba hinzu. Der Leipziger gestaltet seit mehren Jahren Bauwerke der Messestadt mit seiner Firma Fassadengrün. Für ihn habe Chemnitz großes Potential für eine Begrünung. Die größte Schwierigkeit bei einer solchen Verschönerung sei jedoch die Pflege. Diese müsse intensiv betrieben werden und eine professionelle Beratung im voraus sei dafür der beste Grundstock. Doch trotz aller kleiner Probleme überwiegen die Vorteile.
Die Forderungen für die Fassadenbegrünung sind im Antragsentwurf klar beschrieben. So soll sie zum einen als stadt- und grünplanerisches Ziel der Stadt festgeschrieben werden und bei Neubau- und Sanierungsvorhaben obligatorisch Geprüft werden. Zum anderen soll auch ein Förderprogramm in Höhe von 75.000 Euro pro Jahr aufgestellt werden. In diesem soll festgehalten werden, dass Rankhilfen, Pflanzgefäße und die Herstellung von Pflanzflächen gefördert werden. Vor allem aber der innerstädtische Raum und die dichter bebauten Wohngebiete oder Plätze ohne Möglichkeit der Baumbepflanzung sollen dabei berücksichtigt werden. Die Fassadenbegrünung sei insgesamt ein kostengünstiges Mittel das Erscheinungsbild im öffentlichen Raum zu verbessern. Anlaufen solle die Förderung bis spätesten 2021, doch vorher muss der Antrag natürlich noch im Stadtrat eingebracht und beschlossen werden.