Chemnitz- Bei einer Pressekonferenz der Kunstsammlungen Chemnitz erhielten die Gäste Einblicke in die umfangreichen Bestände der Arbeiten des Bauhauses, welche anlässlich des 100 Jährigen Jubiläums ein Stück Geschichte nach Sachsen bringen. Vor Ort konnten Webereien bekannter Künstlerinnen der 1920er Jahre begutachtet werden.
Im Mittelpunkt stehen dabei die großformatigen Teppiche und Behänge. Die Textilien sind mittlerweile sehr anfällig aber auch einmalig. Ausgestellt wird unter anderem der originale Flickenteppich der Chemnitzer Designerin, Fotografin, Malerin und Bildhauerin Marianne Brandt. Bis 1967 war sie in Besitz des gewebten Kunstwerkes, geschaffen von Helene Schmidt-Nonné. Aber auch ein originales Bauhaus-Musterbuch mit Strukturtapeten, Bilder der Keramik- und Weberwerkstatt von 1923 oder ein Plakat zur Bauhaus Ausstellung in Weimar aus dem selben Jahr sind für Zuschauer einsehbar. Besonders interessant wirken auch die Fotografien der verstorbenen Legende Marianne Brandt. Ihre Original-Negativen zeigen einen Art Selbstreflexion während der Dessauer-Bauhauszeit.
Während die Männer in den Krieg zogen, leisteten die Frauen ebenfalls harte Arbeit. Die Webereien zählten zu den erfolgreichsten Werkstätten des Bauhauses und hatten für die Frauen eine besondere Bedeutung, da diese sich kreativ ausleben konnten.
Ergänzt werden die Webereien durch druckgrafische Arbeiten von Vertretern des Bauhauses Weimar. Die Ausstellung läuft noch bis zum 4. August.
Kunst, Kultur, Kunstausstellung Chemnitz, Weimar, Dessau, Weberei, Werkstatt, 1920