Chemnitz- Der 17. Streik ist seit Montag beendet. Die Züge rollen wieder, doch das Problem bei der City-Bahn Chemnitz ist längst nicht vom Tisch. Ursache des Dauerarbeitskampfes in der zukünftigen Kulturhauptstadt sind die immer wieder scheiternden Tarifverhandlungen.
Die Gewerkschaft der Lokomotivführer fordert eine Reduzierung der Arbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Das letzte Angebot hatte die GDL abgelehnt und als Provokation gewertet. Auf dem Tisch lag zwar eine Reduzierung der Arbeitszeit, laut GDL allerdings auf Kosten der betroffenen Lokführer. Aus Sicht der City-Bahn sind die Forderungen finanziell allerdings nicht machbar. Die dadurch entstehenden Kosten seien ein erhebliches Risiko für das Verkehrsangebot und damit auch für die Arbeitsplätze im Unternehmen. Dem widerspricht Klaus Weselsky, Bundesvorstand der GDL, vehement. Der streitbare Gewerkschafter hält eine Finanzierung durchaus für möglich. Bei 45 Unternehmen würde das Modell funktionieren, diese würden auch in der Gewinnzone operieren. Detlef Müller ist Bundestagsabgeordneter und gelernter Lokomotivführer. Aus Sicht des SPD-Politikers sind die Aussagen von Klaus Weselsky mit Vorsicht zu genießen. Denn die Tarifabschlüsse bezögen sich auf die kommenden Jahre. Probleme würden erst mit einiger Verzögerung auftreten. Außerdem habe ein regionaler Anbieter in Nordrhein-Westfalen sein Angebot schon verkleinern müssen.
Eine Reduzierung des Angebotes scheint demnach auch in Chemnitz nicht ganz ausgeschlossen, wenn die GDL bei ihren Maximalforderungen bleibt. Am 4. September will Klaus Weselsky seine Abschiedsrede halten. Auf die Verhandlungen soll das allerdings keinen Einfluss haben, betonte Weselsky im Interview mit Sachsen Fernsehen. Die Forderungen sollen aufrechterhalten werden. Es ist also davon auszugehen, dass dem 17. Streik in Folge ein 18. und 19. folgen werden.