Di, 25.06.2024 , 12:33 Uhr

Zukunftsforscher Kai Gondlach im Interview

Corona-Krise, Ukrainekrieg und KI - Dieser Forscher sagt die Zukunft voraus

Leipzig - Wir von Sachsen-Fernsehen haben mit Zukunftsforscher Kai Gondlach über das Vorhersagen der Zukunft und die Herausforderungen und Möglichkeiten der nahen und fernen Zukunft gesprochen.

Durch globale Muster und Anzeichen die Zukunft vorhersagen? Das ist das Spezialgebiet des Zukunftsforschers Kai Gondlach. Wir haben uns mit dem Leipziger Wissenschaftler getroffen, um über diese wissenschaftlichen Theorien und ihre Bedeutung für die Praxis zu reden.

In dem Interview erklärte uns der Zukunftsforscher Kai Gondlach, wie wissenschaftliche Methoden genutzt werden, um plausible Zukunftsszenarien zu entwickeln. Gundlach, der an der Freien Universität Berlin Zukunftsforschung studiert hat, beschreibt seinen Ansatz:

Man lernt Methoden kennen, um Gegenwart und Vergangenheit besser zu verstehen und daraus abzuleiten, wie Gesellschaft funktioniert

Gondlach hat bedeutende Ereignisse wie die Corona-Pandemie und den Ukraine-Konflikt vorausgesagt, indem er Muster und Anzeichen beobachtete. Trotz dieser Vorhersagen erklärt er, warum solche wissenschaftlichen Prognosen oft ignoriert werden:

Es ist schwierig, Maßnahmen gegen zukünftige Probleme zu ergreifen, die noch nicht existieren.

Ein weiteres zentrales Thema sind die individuellen und gesellschaftlichen Ängste vor der Zukunft.

Individuell hat jeder seine eigenen Ängste, und das ist auch überlebenswichtig,

sagt Gondlach und betont, dass diese Ängste die Fähigkeit beeinträchtigen können, über langfristige Entwicklungen nachzudenken.

 

Im Bereich der Technologie und künstlichen Intelligenz (KI) spricht Gondlach über deren Auswirkungen auf die Arbeitswelt.

Es ist nie die Technologie an sich, die einen Job ersetzt. Am Ende des Tages ist es die Entscheidung von einem Chef oder einer Chefin,

erklärt er. Technologische Veränderungen erfordern laut Gondlach Anpassungsbereitschaft und Offenheit gegenüber neuen Arbeitsmodellen.

Er weist außerdem auf die Bedeutung einer langfristigen Perspektive hin:

Wir müssen uns darauf besinnen, wie gut es uns eigentlich geht und über welche Probleme wir tatsächlich klagen.

Er betonte die Notwendigkeit, sich auf verschiedene Szenarien vorzubereiten, um besser auf zukünftige Ereignisse reagieren zu können.

Wie genau nun die Zukunft aussehen wird, bleibt dennoch nicht gänzlich greifbar, da es sich bei diesem wissenschaftlichen Modell nur um ein Hilfsmittel handelt, mögliche Ereignisse, anhand von Mustern und Anzeichen, vorherzusagen. Ob diese Ereignisse dann auch letztlich eintreten, weiß auch Zukunftsforscher Kai Gondlach nicht. 

Das gesamte Interview können Sie hier sehen: