Dresden - Die Landesuntersuchungsanstalt in Dresden (LUA) haben im vergangenen Jahr ein enormes Arbeitspensum bewältigen müssen. Grund ist einerseits die Corona-Pandemie gewesen, andererseits aber auch die Afrikanische Schweinepest.
Vor allem die globale COVID-19-Pandemie sowie die Überwachung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) haben die Arbeit der Landesuntersuchungsanstalt Sachsen (LUA) im vergangenen Jahr geprägt.
Die LUA gehörte zu den ersten Laboren in Sachsen, die die SARS-CoV-2-Diagnostik etabliert hatte und ab Februar 2020 Untersuchungen durchführte. Die stetig steigenden Probeneinsendungen konnten nur durch die umfassende Unterstützung aus anderen Bereichen sowie aus Veterinärmedizin und Lebensmitteluntersuchung und zeitweise externen Helfern bewältigt werden. 2020 wurden in der LUA mehr als 112.150 Proben auf COVID-19 untersucht. Davon waren über 14 000 Proben positiv. Der Höhepunkt mit 6745 Probeneingängen war in der 44. Kalenderwoche. In den anderen Laborbereichen der Humanmedizin waren nur sehr reduzierte Probeneingänge zu verzeichnen. Zu einem immensen Arbeitsaufwuchs war es aber auch im Bereich der Epidemiologie gekommen, wo alle Fallmeldungen der Gesundheitsämter aufbereitet und an den Bund übermittelt werden mussten. Konkret bedeutet dies, dass jeder in Sachsen gemeldete SARS-CoV-2-Fall über die Computer und Schreibtische der LUA lief.
Uneingeschränkt von der Corona-Pandemie bewegten sich die Probeneingänge und Untersuchungen im Fachbereich Veterinärmedizin auf hohem Niveau. Vorherrschend war die Überwachung der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen wegen der Vielzahl von Ausbrüchen in Polen unmittelbar an der sächsischen Grenze. Am 31. Oktober 2020 war der erste Eintrag der Tierseuche in Sachsen festgestellt worden. Zudem war die Geflügelpest bei Haus- und Wildvögeln zeitgleich aufgetreten und erforderte zusätzliche diagnostische Kapazitäten in der Veterinärvirologie. Als Behörde des öffentlichen Gesundheitsdienstes obliegt der LUA vor allem die Untersuchung und Beurteilung von amtlichen Human-, Lebensmittel- und Veterinärproben.
Dazu erklärt Gesundheitsministerin Petra Köpping: »Das vergangene Jahr hat unsere Fachleute vor unvorhersehbare Herausforderungen vor allem in der Bekämpfung der Corona-Pandemie gestellt. Doch auf die Präsidentin und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesuntersuchungsanstalt war immer Verlass – auch am Wochenende und an Feiertagen. Sie sind eine zentrale und unverzichtbare Säule des Gesundheitsschutzes in Sachsen. Die Expertise der LUA war und ist immer eine wichtige Grundlage für die Entscheidungen der Staatsregierung in der Corona-Pandemie, aber auch bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest.«
Die LUA bearbeitete auch Fragen der Lebensmittelsicherheit. Ziel ist es, die Verbraucherinnen und Verbraucher vor unsicheren Lebensmitteln zu schützen. Dazu werden Angaben und Auslobungen u.a. zur Herstellung, Beschaffenheit, Herkunft und Menge genauso wie das Vorhandensein und die Richtigkeit von Kennzeichnungsfragen geprüft. Im Bereich der amtlichen Lebensmitteluntersuchung kam es Corona bedingt zu einer eingeschränkten Probenandienung an die LUA. Es wurden insgesamt 17.904 Proben untersucht, dass entspricht ca. 80 % des Probenplanes. Die Beanstandungsquote beträgt 17,2 % und liegt damit deutlich höher als im Vorjahr mit 16,0 %. Der überwiegende Teil der Beanstandungen bei Lebensmitteln und Kosmetika gründet sich wiederum auf irreführende oder nicht vorschriftsmäßige Kennzeichnung. Spitzenreiter bleiben die Nahrungsergänzungsmittel mit einer Beanstandungsquote von 87,3 %. Die Sicherheit der Lebensmittel, Bedarfsgegenstände und Kosmetika ist weiterhin auf hohem Niveau gegeben, gesundheitsschädlich bzw. zum Verzehr nicht geeignet waren nur wenige untersuchte Produkte. Der vorbeugende gesundheitliche Verbraucherschutz nimmt hierbei an Bedeutung zu.
LUA-Präsidentin Dr. Gerlinde Schneider tritt zum 31. August ihren wohlverdienten Ruhestand an. Staatsministerin Köpping dankte ihr für ihre langjährige, erfolgreiche und anerkannte Arbeit für den Freistaat Sachsen. »Vor 29 Jahren haben Sie Ihren Dienst im Sozialministerium angetreten. Nach vielen Stationen, die Sie mit Bravour gemeistert haben, wurde Ihnen im Oktober 2009 die verantwortungsvolle Aufgabe als Präsidentin der Landesuntersuchungsanstalt übertragen. Die Aufgaben waren vielfältig, herausfordernd und überaus anspruchsvoll, gerade auch mit Blick auf die andauernde Corona-Pandemie und die Bewältigung der Afrikanischen Schweinepest. Für Ihren enormen persönlichen Einsatz mit großer Fachkompetenz möchte ich Ihnen ausdrücklich danken. Für den neuen Lebensabschnitt wünsche ich Ihnen alles Gute und beste Gesundheit.«
Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt