Leipzig - Sie sind sich nie begegnet und dennoch verbindet die Künstler Albert Hennig und Thomas Seifert eine gemeinsame Sache - die Liebe den Augenblick festzuhalten.
Thomas Seiferts Augen beginnen zu strahlen, wenn er über Straßenfotografie spricht. Der Photosoph und Autor, der seit über 20 Jahren Menschen und Momente in alltäglichen Situationen festhält, ist an viele Orte der Welt gereist und hat inzwischen eine beeindruckende Sammlung von Bildern, die er in der Ausstellung "Crossing Paths" präsentiert.
Beim Betrachten der Bilder fällt auf, sie sind unperfekt, was es so perfekt macht. Teilweise schief, unscharf und vor allem unbearbeitet - genauso wie der Alltag und das Leben selbst. Das ist eine Gemeinsamkeit mit den Bildern von Albert Hennig, einem Künstler, der vor 100 Jahren wirkte.
Meine Photosophie versteht sich als ein großes Fest des Augenblicks und eine Hommage an das menschliche Sein. Die Menschen zeigen sich in meiner Photosophie, wie sie sind, ungeschminkt, ungeschönt und ungestellt. [...] (Thomas Seifert, Der Photosoph)
Die Bilder von Seifert und Hennig zusammen zu zeigen, macht die Ausstellung noch faszinierender. Denn beide Künstler vereint das Festhalten des Augenblicks, dass dazwischen teilweise fast 100 Jahre liegen, sieht man nur an den Aufnahmen und vor allem an den Menschen.
Während in Seiferts Bildern vor allem auch die moderne Welt sichtbar wird, sieht man bei Hennigs Bildern eine ganz andere Lebendigkeit und einen andere Lebensart.
Geplant ist die Ausstellung in Leipzig noch bis zum 16.Juni, soll aber dann auch in anderen Städten wie Zwickau, der Geburtstadt von Albert Hennig, ausgestellt werden.