Görlitz - In Görlitz haben am Samstag Hunderte Menschen den 3. Christopher Street Day (CSD) gefeiert und sind dabei auch auf die polnische Seite der Grenzstadt gezogen. Unter dem Motto "Gleiches Recht für alle!" setzte der Aufzug ein Zeichen für die Rechte der LGBTQ-Community. Trotz eines erheblichen rechten Gegenprotests blieb die Veranstaltung weitgehend friedlich.
Die Polizei zählte rund 700 Teilnehmer*innen auf der Seite des CSD, während sich etwa 460 Menschen dem Gegenprotest anschlossen.
Sowohl die deutsche als auch die polnische Polizei waren mit einem größeren Aufgebot im Einsatz, um beide Demonstrationen abzusichern. "Die beiden Aufzüge wurden zeitversetzt auf die Wegstrecke geschickt. Zuerst der CSD und dann der Gegenprotest", erklärte ein Polizeisprecher. Durch diese Maßnahme konnte ein direktes Aufeinandertreffen verhindert werden, wodurch die Lage verhältnismäßig ruhig blieb.
Rechte Parolen und Ermittlungen wegen Volksverhetzung
Der Gegenprotest stand unter dem Motto "Heimat und Tradition bewahren - Kinder schützen vor dem Gender-Wahn". Einige Teilnehmer skandierten dabei verbotene rechte Parolen, weshalb nun wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt wird, wie die Polizei mitteilte. Dennoch kam es weder zu Ausschreitungen noch zu körperlichen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Gruppen.
Der Christopher Street Day findet weltweit in Erinnerung an die Ereignisse vom 28. Juni 1969 in der Christopher Street in New York statt. Damals stürmte die Polizei eine Bar und löste mehrtägige Proteste aus, die von der LGBTQ-Community getragen wurden und den Kampf für Gleichberechtigung symbolisieren.
(dpa)