Leipzig - 15. gegen 3. Platz, Aufsteiger gegen Aufstiegsaspirant , Grün-Weiß gegen Blau-Gelb! Am Sonntag kommt es in der Regionalliga Nordost zum prestigeträchtigen Stadtderby zwischen BSG Chemie und dem 1. FC Lok Leipzig. Jedoch wird das Derby bereits zum zweiten Mal in Folge ohne Lok-Zuschauer stattfinden.
An der Rivalität der beiden Clubs liegt es nicht. Denn Chemie hätte Lok gerne das vorgeschriebene Gästekontingent von ca. 500 Tickets zur Verfügung gestellt, was zehn Prozent der Gesamtkapazität des Alfred-Kunze-Sportparks entsprechen. Doch die Polizei erlaubte den Gästen aus Probstheida nur 250 Karten.
Der Verein kam zur Entscheidung, dass nun überhaupt keine eigenen Fans mitreisen. Jedoch wird Lok Leipzig im Bruno Plache Stadion ein großes Public Viewing veranstalten. Das Fernbleiben der Lok Fans hatte zur Folge, dass das Derby in den vergangenen Tagen dennoch an Brisanz gewann: So riefen die Diablos Leutzsch unter dem Motto "Dann kommen wir zu euch!" das Völkerschlachtdenkmal zum Treffpunkt der Chemie-Fanszene aus, um von dort zum heimischen Alfred-Kunze-Sportpark zu ziehen. Die Fanszene von Lok Leipzig reagierte mit einem eigenen „Gemeinsam die Schaben verabschieden!“-Aufruf im gleichen Layout. Statt um 09:00 Uhr wollen sich die Lok-Fans bereits 08:00 Uhr am Völkerschlachtdenkmal treffen, damit sich der Rivale am Derbytag nicht unweit des knapp entfernten Bruno-Plache-Stadion trifft.
Doch nicht nur in Leipzig sorgt das langjährige Derby für Aufsehen. Auch gewaltbereite Fans anderer Vereine, die für einen der beiden Leipziger Clubs sym·pa·thi·sie·ren, mischen sich laut Polizei immer wieder unter Fans beider Lager.
Generell rechnet die Polizei aber nicht mit größeren Ausschreitungen. Rund um das Völki und dem Bruno Plache Stadion sowie den Alfred-Kunze Sportpark kann es jedoch zu Polizeieinsätzen und Verkehrseinschränkungen kommen.