Mi, 24.08.2022 , 06:53 Uhr

Festivaleröffnung am 25.08.2022 in Weißwasser

Hunderte Künstlerinnen und Künstler beim Lausitz Festival

Sachsen - Die Lausitz wird zur großen Bühne. Auch im dritten Jahr seines Bestehens zieht das Lausitz Festival wieder viele Kulturinteressierte an. Am Donnerstag wird es in einer Industriehalle in Weißwasser eröffnet. 

Nach Angaben von Geschäftsführerin Maria Schulz seien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bereits mehr als 25 Prozent mehr Karten für die Aufführungen verkauft worden. Auch überregional und international gebe es Nachfragen, wie der Festival-Pressesprecher Friedrich Carl sagte. Insgesamt werden in den kommenden drei Wochen 550 Künstler aus aller Welt mit regionalen Akteuren an 25 Orten im Grenzland zu Sachsen, Polen und Tschechien auftreten. Die Ministerpräsidenten von Brandenburg und Sachsen Dietmar Woidke (SPD) und Michael Kretschmer (CDU) haben die Schirmherrschaft.

Von Görlitz bis Bad Liebenwerda, von Oybin bis Forst und bis ins polnische Zgorzelec wird gespielt und gesungen. So finden unter anderem Jazz- und Klassikkonzerte, Theateraufführungen und Chorauftritte statt. Auch Liederabende, Lesungen und philosophische Gespräche sind geplant. Das Mehrsparten-Festival (25.8 -16.9.) beleuchtet in diesem Jahr unter dem Wort „aufBruch“ die vielfachen Aspekte von Abschied und Anfang. Gespielt wird an ungewöhnlichen Orten, unter anderem in Industriekomplexen, Klosterruinen, einer alten Brikettfabrik, Architekturdenkmälern und Kirchen in Brandenburg und Sachsen. Das Festival knüpft somit an vergangene Jahre an und setzt auf Nachhaltigkeit - 2021 etwa wurde eine alte Industriehalle im ehemaligen Glaswerk Weißwasser als Kulturstätte hergerichtet.

Am Donnerstag, dem 25.08. wird das Lausitz Festival in einer Industriehalle in Weißwasser (Görlitz) eröffnet. Gezeigt wird die Tragödie von William Shakespeare „Caesar“, inszeniert von Stefan Pucher. Für Festival-Intendant Daniel Kühnel passt das Stück zur Zeit, da es um das Verhältnis von Führung und Volk gehe und politische Umwälzungen als Ausdruck von tiefen kulturellen Verschiebungen betrachte.

Pressesprecher Carl sieht zudem eine weitere positive Entwicklung. Es freue ihn, dass die Kooperationen und Anfragen zu Spielstätten kontinuierlich immer größer werden. Für die Veranstalter ein deutliches Zeichen, dass der Schwerpunkt regionale Verankerung funktioniere.

Das gefeierte Ensemble II Giardino Armonico, das auf historischen Instrumenten musiziert, zählt zu den internationalen Gästen in der Lausitz. Alte Bekannte des Festivals sind die weltberühmte Pianistin Martha Argerich und Star-Cellist Mischa Maisky. Auch eine der international gefragtesten Flamenco-Sängerinnen Marina Heredia wird auf dem Lausitz Festival zu sehen sein. Der 87-jährige Jazz-Musiker Abdullah Ibrahim spielt im Kirchensaal der evangelischen Brüdergemeinde Herrnhut. Entdeckt wurde der Jazzpianist von Duke Ellington und trat mit Größen wie John Coltrane und Ornate Coleman auf.

Das Lausitz Festival ermögliche Unwahrscheinliches und verändere dadurch vielerorts das Bild und Selbstbildnis der Lausitz. Wie der Festival-Intendant Kühnel seine Intension beschreibt, gebe hier Kunst der Entwicklung von Infrastruktur Impulse. Zudem werde mit Kunst ein komplexes aber gemeinsames Wollen in Mitteleuropa formuliert.

Auftrittsorte sind unter anderem auch die evangelische Dorfkirche Cunewalde, Gut Saathain (Elbe-Elster), die Brikettfabrik Louise, Schloss Branitz in Cottbus und das Neue Schloss Bad Muskau. Für Besucher haben die Veranstalter eine Karte zur Orientierung erstellt. (mit dpa)

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