Vogtland - Das einstige DDR-Instrument Triola aus dem sächsischen Musikwinkel feiert ein Comeback und will Mitte April bei einer der größten Messen der Musikindustrie überzeugen.
Das kleine Blasinstrument mit seinen bunten Tasten soll künftig am US-Markt mitmischen und in dortige Kinderzimmer einziehen, sagte Lucas Schönweiß, Marketingmanager beim Hersteller C.A. Seydel Söhne GmbH, in Klingenthal im Vogtland. Dazu sei neben der geplanten Präsentation auf der NAMM Show in Kalifornien ein eigener Onlineshop inklusive Versandlager in den USA entstanden.
Der frühere Erfolg der Kinderharmonika aus dem VEB Klingenthaler Harmonikawerken hatte in der Wendezeit ein jähes Ende gefunden. Von einst mehreren Hunderttausend Triola-Verkäufen im Jahr schaffte C.A. Seydel Söhne – vorher Teil des VEB - kaum noch 20 im Monat. Das Interesse an der Triola habe in Deutschland wieder zugenommen – und sich die Verkaufszahlen auf mehrere Zehntausend im Jahr erholt. Der US-Markt spiele allgemein beim Export für die deutschen Musikinstrumentenhersteller eine wichtige Rolle, erklärte Winfried Baumbach, Geschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Musikinstrumenten-Hersteller in Wiesbaden. Sowohl Export als auch Binnenmarkt würden sich nach der schwierigen Corona-Zeit langsam erholen. «Es geht bergauf. Die Einbrüche vorher durch Produktionsstopp und der unsicheren Auftragslage waren jedoch massiv.» Der Verband vertritt 70 Industriefirmen der Branche.
Quelle: dpa