Dicke Wolken gelben Staubes erfüllten in den letzten Wochen die Luft und hinterließen einen gelben Schleier auf Fenstern, Autos und Wegen. Ursache dafür ist unter anderem die Blüte der Gemeinen Fichte, die dieses Jahr besonders viel Pollen produziert.
Das verfrühte sommerliche Wetter im April, hat die Natur auf einen Schlag explodieren lassen. Das hat unter anderem dafür gesorgt das die Blüte der Gemeinen Fichte besonders viele Pollen produziert hat.
Die Fichte blüht nur aller vier bis sieben Jahre - dieses Jahr war es nun wieder so weit. Was Autobesitzer und Gärtner besonders nervt, fasziniert die Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Mechanische Verfahrenstechnik des Instituts für Verfahrenstechnik und Umwelttechnik der TU Dresden. Eigentlich beschäftigen sich die wissenschaftlichen Mitarbeiter mit der Charakterisierung von Nanopartikeln aus industriellen Prozessen und der Entwicklung von Partikelsensoren. Da es aktuell aber auch genügend Pollenstaub gibt, erweiterten die Verfahrenstechniker kurzzeitig ihr Arbeitsgebiet und nahmen eine Probe vom Pollen der Gemeinen Fichte im Erzgebirge und analysierten sie unter dem Rasterelektronenmikroskop (REM).
Bei diesem speziellen Elektronenmikroskop wird die zu untersuchende Probe rasterförmig mit Elektronen beschossen. Die dabei freigesetzten Elektronen der Probe werden von einem Detektor aufgefangen und in ein Bild umgewandelt.
Das Auflösungsvermögen eines REM ist fast 1.000-mal größer als das eines ganz normalen Lichtmikroskops. Das ist die perfekte Gelegenheit, um sich den Aufbau eines Fichtenpollens mal genauer anzusehen. Das bestätigen auch die Aufnahmen der Verfahrenstechniker der Fakultät Maschinenwesen.
Die Pollenkörner sind bis zu 100 µm groß und bestehen aus dem Pollenkorn in der Mitte und zwei großen Luftsäcken links und rechts davon. Aufgrund dieser beiden Luftsäcke können die Pollen durch die Luft schweben. Durch den Wind wird dann der Blütenstaub wie Nebelschwaden aus den Wälder getragen und kilometerweit verteilt.