Chemnitz- Mit zahlreichen Veranstaltungen ist heute den Opfern der Bombardierung der Stadt am 5. März 1945 gedacht worden. Die Aktionen rund um den Chemnitzer Friedenstag sollen aber auch zum Nachdenken anregen. Eine Auswahl der Programmpunkte haben wir Ihnen chronologisch aufbereitet.
Traditionell startete der Tag mit einer Gedenkveranstaltung auf dem städtischen Friedhof. Nach Ablegen des Kranzes am Mahnmal für die Opfer der Bombardierung folgten rührende Reden, sowie musikalische Beiträge, die den Friedenstag einleiteten. Das Frieden nicht selbstverständlich ist, betonte am Dienstagmorgen auch die Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. Auch Schüler der Chemnitzer Annenschule reflektierten über Exkursionen zu den Konzentrationslagern und sprachen sich für Toleranz und Frieden aus. Außerdem erklärten sie, wie Projekte der Oberschule, Schüler aus verschiedenen Kulturen respektvoll miteinander vereinen. Auch für verbliebene Zeitzeugen stellt der Friedenstag jährlich eine Möglichkeit dar, sich gemeinsam mit anderen Bürgern an Gedenkminuten zu beteiligen und eigene Erfahrungen auszutauschen. Nach der Kranzniederlegung folgten weitere Programmpunkte in der Chemnitzer Innenstadt, die das Thema Frieden im kollektiven Gedächtnis verankern sollen.
Um 11 Uhr wurde dann das Friedenskreuz auf dem Neumarkt eröffnet. In diesem konnten die Besucher Kerzen anzünden und einen Blick in die Vergangenheit ihrer Stadt werfen. Nur wenige Meter weiter wurden stündlich Zeitzeugenberichte gezeigt, die bei den Zuschauern für Gänsehaut sorgten. Chemnitzer berichteten, wie sie die Bombardierung der Stadt in der Nacht vom 05. auf den 06. März 1945 erlebten, bei der über 2.000 Menschen ihr Leben verloren und 80 Prozent der Innenstadt zerstört wurden. Alle Interessierten konnten im Stadtverordnetensaal Platz nehmen und den gleichermaßen bewegenden und auch erschreckenden Berichten lauschen.
Auch Zeitzeugen nutzten die Gelegenheit, um die Filme "Die letzten Zeugen" und "Kinder im Krieg" zu sehen. So wurden emotionale Erinnerungen an eine schreckliche Nacht wach, die noch immer in den Köpfen aller Beteiligten sind. Wichtig sei es, dass sich derartige Ereignisse nicht wiederholen, so die Besucher. Und auch zahlreiche Kinder aus Chemnitzer Kitas und Horten beteiligten sich, um ein Zeichen für Frieden zu setzen. Dafür gestalteten sie im und um das Rathaus verschiedene Plakate, die zum Nachdenken anregen sollten. Die gebastelten Friedensboten können noch bis zum 08. März in der Wandelhalle des Rathauses angeschaut werden.