So, 12.06.2022 , 17:20 Uhr

Deutliche Ausdehnung der Waldschäden durch Borkenkäferflug

Sachsen – Der Borkenkäferbefall hat sich durch das frühsommerliche Wetter in den Wäldern Sachsens weiter ausgebreitet. Inzwischen reicht der Befall bis in die höhere, bislang weniger betroffene Lage des Erzgebirges. Der Schwarmflug der Käfer begann dieses Jahr eine Woche früher als im Vorjahr, weshalb eine deutliche Ausweitung von Waldschäden befürchtet wird.

Sachsens Forstminister reagierte hochbesorgt auf die Monitoringergebnisse der Forstleute. Er sagte, dass die Hoffnungen zur Normalisierung und Erholung der Wälder nicht erfüllt werden könnten. Es sei das fünfte Jahr der Borkenkäferkrise und nun seien die höheren Mittelgebirgslagen zum ersten Mal betroffen. Der Befall sei eine Folge der Klimakrise und würde durch die hohen Temperaturen, Trockenheit und Stürmen massiv begünstigt werden, so der Minister.

Die Folgen des Borkenkäferbefalls seien nur schwer für die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer zu bewältigen. Mit der Förderrichtlinie Wald- und Forstwirtschaft würde den Betroffenen Unterstützung bei der Beseitigung der Waldschäden und Waldumbau geboten. Der langfristige Umbau zu klimastabilen, artenreichen Mischwäldern stehe ganz oben auf der Agenda des Forstministers, sagte er ergänzend.

Die Borkenkäferbekämpfung erfordert schnelles und konsequentes Handeln der Waldbesitzenden. Eingeschlagene, befallene Stämme müssen sofort gefunden und aus dem Wald gebracht werden, um die schlüpfende Käferbrut zu stoppen. Dies bedeutet einen hohen personellen und finanziellwen Aufwand. Sachsenforst rechnet hier mit Mehrausgaben von mindestens vier Euro pro Kubikmeter. Welche Schadholzmengen tatsächlich anfallen werden, lässt sich derzeit nur grob schätzen.

Die Sanierung der fortdauernden Waldschäden ist unmittelbar notwendig und die verlorene Vegetation muss schnellstmöglich wieder aufgeforstet werden. 

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