Do, 27.10.2022 , 15:57 Uhr

Deutsche Angebote und Schweizer Nachfrage

Die Schweiz wird hierzulande als Absatzmarkt eher unterschätzt. Dabei bietet die Eidgenossenschaft hervorragende Bedingungen für Unternehmen.

Ein wirtschaftsfreundliches Klima, zahlungskräftige Kunden und digitale Affinität machen das kleine mitteleuropäische Land zu einem interessanten Markt für ostdeutsche Unternehmer.

Individuelle Preisstrategie verfolgen

Die Schweiz gilt als hochpreisiges Land mit den höchsten Lebenshaltungskosten. Im europäischen Vergleich liegen im Speziellen die Preise für Lebensmittel sehr hoch. Unternehmer sollten diesen Faktor bei der Preiskalkulation berücksichtigen. Schweizer Konsumenten gelten als zahlungskräftige und qualitätsorientierte Kunden. Orientieren Sie sich idealerweise an den üblichen Preisen der Branche.

Möglicherweise eignet sich zu Beginn ein hoher Preis, der im Laufe der Zeit reduziert werden kann (sogenanntes Skimming). Hierfür sollte der Schweizer Markt zuvor genau analysiert werden. Die Gastronomie und das Feld der Freizeitaktivitäten gelten als besonders teure Segmente. Demgegenüber ist der Lebensmittelmarkt stark umkämpft, weshalb hier gerade günstige Erzeugnisse gute Marktchancen haben dürften. Begutachten Sie aus diesem Grund präzise die Marktsituation und legen Sie sich eine individuelle Strategie für den Markteintritt fest.

Guten Kundenservice bieten

Schweizer legen Wert auf hohe Qualität beim Service und schätzen Beratungsangebote. Gestalten Sie Ihren Kundenservice so, dass er von den Bürgern positiv wahrgenommen wird. Eine Hotline, in der nie jemand durchgestellt wird, führt schnell zu Frustration. Hilfreicher ist die Etablierung von nützlichen Tools. Chatbots können etwa zur schnellen Selektion häufig gestellter Fragen eingesetzt werden. Zudem mögen viele Verbraucher in der Schweiz kompetente Mitarbeiter, die Fragen im Chat beantworten. Beschäftigen Sie Angestellte, die nur für diese Aufgabe zuständig sind.

Versandlösungen anbieten

Für den Kunden wird es immer wichtiger, Produkte bis an die Haustür geliefert zu bekommen. Kluge Unternehmen sollten daher auf individuelle Verpackungen und die schnelle Auslieferung von Paketen setzen. Beim internationalen sowie grenzüberschreitenden Versand in die Schweiz sollte Wert auf eine gute Verpackungsqualität gelegt werden.

Ein schnelles Verschicken von Waren ist aber nur die halbe Miete. Services zur Berechnung der Zollgebühr sind ebenfalls von Vorteil. Derartige Dienstleistungen werden in der Schweiz von Unternehmen wie Asendia angeboten. Als zusätzliche Hilfe gewährleisten Dienstleister dieser Art die korrekte Abwicklung der Zollgebühren. Tools können so etwa auf der Shop-Website implementiert werden, mit deren Hilfe dem Kunden der Endpreis inklusive Zoll und Steuern angezeigt wird. Auf diese Weise lässt sich das Nutzererlebnis verbessern.

Produktpalette diversifizieren

Nicht zuletzt betonen Ökonomen die Bedeutung von Produktdiversifizierung. Die angebotenen Waren sollten auf unterschiedliche Bedürfnisse der Nutzergruppen abgestimmt werden. Einige Händler greifen dafür auf Umfragen und Marktforschung zurück, um die Wünsche der Konsumenten in die Tat umzusetzen. Abgesehen von der Diversifizierung ist auch die Differenzierung wichtig. Sie beschreibt die Erweiterung bestehender Kategorien, wie es beispielsweise bei neuen Burgern von Fast-Food-Ketten der Fall ist. Lokale Firmen können hier ebenso mit regionalen Siegeln punkten.

Mit der richtigen Business-Strategie lassen sich die unternehmerischen Risiken in der Schweiz senken. Die regelmäßig guten Ratings von Kreditagenturen und anderen Wirtschaftsinstituten unterstreichen, dass die Schweiz in geschäftlichen Beziehungen zu einem der attraktivsten Standorte zählt. Eine Expansion lohnt sich.