Sachsen- Die Diakonie in Sachsen hält einen Aufnahmestopp für Ortskräfte der Bundeswehr aus Afghanistan für unethisch.
Damit wandte sich die kirchliche Hilfsorganisation am Montag gegen Äußerungen von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), der sich wiederholt für ein Ende zusätzlicher Aufnahmeprogramme ausgesprochen hatte und dabei auch die afghanischen Bundeswehr-Helfer nicht aussparte. «Die Aufnahme ist nicht nur aus christlicher Sicht kein Gnadenakt, sondern eine Verpflichtung.», erklärte Diakonie-Chef Dietrich Bauer. Die Betroffenen würden nun in der Falle sitzen und seien der Verfolgung und Willkür der Taliban ausgeliefert.
«Mit solchen Forderungen wird eine falsche Botschaft an die Öffentlichkeit gesendet. Zum einen wird suggeriert, dass der Stopp freiwilliger Aufnahmeprogramme ein wirkungsvoller Hebel sei, um die Zahl der geflüchteten Menschen, die zu uns kommen, schnell zu verringern», argumentierte Bauer. Dabei betreffe das nur eine verschwindend geringe Anzahl von Menschen. Zum anderen gehe davon das fatale Signal aus, «Menschen nicht-deutscher Herkunft seien in Sachen nicht willkommen – und das bei dem großen Fachkräfte- und Nachwuchsmangel».
Quelle: dpa