Sachsen - Es ist ein desaströses Ergebnis für Politiker: Keine der für den aktuellen Sachsen-Monitor abgefragten staatlichen, kommunalen oder sonstigen Institutionen konnte bei den Befragten im Vergleich zum Sachsen-Monitor 2021/22 Vertrauen gewinnen. Selbst Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der jeweiligen Stadt oder Gemeinde haben in Befragungen einen Vertrauensverlust von 14 Prozent zu verzeichnen. Der Sächsische Landtag verliert etwas weniger, trotzdem: nur noch 44 Prozent stecken ihr Vertrauen in diese Regierung. Die Bundesregierung hingegen muss 21 Prozentpunkte einbüßen. Somit haben ganze 82 Prozent haben kein Vertrauen mehr in die Ampel-Koalition.
Das für die Sächsinnen und Sachsen wichtigste Problem war laut letztem Sachsen-Monitor noch die Bekämpfung der Corona-Pandemie. Diesmal steht die Asylpolitik auf Platz 1, gefolgt von Lehrer- und allgemeinem Fachkräftemangel. 2041 zufällig ausgewählte Personen ab 18 Jahren sind für den aktuellen Sachsen-Monitor befragt worden. Unter anderem auch zum Thema Demokratie - und obwohl 83 Prozent der Sächsinnen und Sachsen laut der Umfrage diese weiterhin für eine gute Regierungsform halten, sehen sie die praktische Umsetzung deutlich kritischer. Im Falle der sächsischen Regierung liegt die Unzufriedenheit hier knapp über der Hälfte, hinsichtlich der Bundesregierung sogar bei 59 Prozent. Für ein Drittel der Befragten gleicht Deutschland also inzwischen mehr einer Diktatur als einer Demokratie.
Zum ersten Mal überhaupt ist im Rahmen der Umfrage auch der Punkt Verschwörung behandelt worden. Vergleichswerte liegen daher noch nicht vor, trotzdem ist das Ergebnis für die Regierung auch hier ernüchternd. Ministerpräsident Michael Kretschmer betonte, dass der Sachsen-Monitor auch in der Staatsregierung für viel Nachdenken gesorgt habe. Er sieht in den Ergebnissen einen Beleg dafür, wie weit die zerstörerische Kraft gegen wichtige Institutionen bereits fortgeschritten ist.
Trotz dieser Schlappe für die Politik zeigen sich die Sachsinnen und Sachsen mit ihrer Lebenssituation im allgemeinen leicht mehr positiv. Die Frage nach der persönlichen Zukunft beantworteten diese mit 63 Prozent eher optimistisch; bei der persönlichen wirtschaftlichen Lage gar 72 Prozent. Allerdings gilt auch hier, dass die Zufriedenheit im Gegensatz zum Vorjahr in beiden Fällen um etwa 10 Prozent gesunken ist.