Mi, 26.12.2018 , 10:30 Uhr

Jahresrückblick - November: Die Auswirkungen der Trockenheit

Dresden - Nach dem Hitzesommer sinken die Temperaturen allmählich, doch Niederschläge bleiben weiterhin aus. Besonders betroffen sind Landwirte und unsere Waldbestände. Trockenheit ist für Sachsen ein neues Phänomen des Klimawandels, deshalb kann das Umweltamt die Folgen noch nicht komplett abschätzen. In der nächsten Zeit sind keine anhaltenden Regenschauer in Sicht.

Der Hitzesommer war belastend für Mensch und Natur. Auch, wenn die Temperaturen allmählich sinken, warten wir weiterhin auf Niederschläge. Die anhaltende Trockenheit bleibt nicht ohne Folgen.

Besonders betroffen wären die Landwirte, so der Abteilungsleiter Stadtökologie im Umweltamt, Wolfgang Socher. Sie wissen nicht, wie sie die Felder bestellen können und ob die Ernten auch gedeihen. Die Forstwirte haben Probleme mit Borkenkäfern in den Fichten. Es sei noch nicht sicher abzuschätzen, wie der Winter sein wird, doch es müsse tagelang regnen, um das Defizit auszugleichen.

Die Dürre ist für Sachsen ein neues Phänomen. In den letzten Jahren musste sich das Umweltamt eher um Hochwasser Gedanken machen. Jetzt beobachten sie einen absinkenden Grundwasserspiegel. Noch liegen nicht genug Daten vor, damit effektiv gehandelt werden kann. Doch es gibt schon Pläne, eine vierte Grundwasserfassung im Ostrapark einzurichten. Wichtig seien auch die Wasserfassungen im Gebirge, da diese zweidrittel unseres Trinkwassers liefern, so Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen.

Maßnahmen wegen des Wassermangels gab es schon dieses Jahr. So wurden Wasserentnahmen aus kleinen Gewässern verboten, um Restbestände zu schützen. Eine großes Engagement ging auch von der Feuerwehr, Einzelpersonen und Initiativen aus, die Grünanlagen bewässert haben.

Eine weitere Auffälligkeit der Dürre war der niedrige Elbpegel. Regenfälle in Sachsen würden daran leider nichts ändern. Die Elbe wird hauptsächlich von der Moldau gespeist. Somit ist der Elbwasserstand von Tschechien abhängig, doch dort ist der Regenmangel noch drastischer. Es müsste jahrelang ein feuchteres Klima herrschen, um die Talsperren wieder zu füllen, so Wolfgang Socher. 

Im Moment können die Ämter noch nicht hundertprozentig abschätzen, welche Verordnungen, Maßnahmen und Probleme es im nächsten Jahr geben wird, sollten die Niederschläge im Winter weiterhin ausbleiben.