Sachsen - Der 1. Juni ist nicht nur der internationale Kindertag, sondern auch der Tag der Sensibilisierung für narzisstischen Missbrauch. Passend zu diesem Anlass erscheint im Mai das neue Buch der Autorin Daniela Kreissig, in dem sie sich mit dem Thema narzisstische Eltern auseinandersetzt.
Daniela Kreissig kennt die schmerzhaften Folgen von Narzissmus aus eigener Erfahrung. Besonders der im Kindesalter erlebte Narzissmus kann tiefgreifende Auswirkungen auf das Erwachsenenleben haben. Kreissig beschreibt, wie viele Kinder in Familien nicht nur als „schwarzes Schaf“ oder „Goldkind“ bezeichnet wurden, sondern auch abgewertet, beleidigt und ihrer Liebe und Zuwendung beraubt wurden.
Diese Erfahrungen führen oft dazu, dass Erwachsene mit einem geringen Selbstwertgefühl, Angst vor dem Versagen und einem übermäßigen Bedürfnis nach Bestätigung aufwachsen. Sie arbeiten bis zum Burnout, um ihren Wert zu beweisen, oder trauen sich nicht, ihre Meinung zu äußern, weil sie glauben, nichts Wertvolles beizutragen zu haben. In vielen Fällen mischen sich narzisstische Eltern auch im Erwachsenenalter stark in das Leben ihrer Kinder ein. Sie machen Vorschriften, werten Partner ab oder inszenieren dramatische Szenen, wenn ihre Erwartungen nicht erfüllt werden.
Daniela Kreissigs Buch soll jedoch kein Anklagewerk sein. Stattdessen beleuchtet es die Ursachen und Dynamiken narzisstischen Verhaltens und lädt zur Reflexion und zum Verstehen ein. Es macht Mut, trotz erlebtem Narzissmus, das eigene Leben wieder selbstbestimmt und mit Lebensfreude zu gestalten.