Dresden - In der kommenden Woche schließt die Frauenkirche Dresden für sechs Tage. Eine Ruhepause ist das für das Gebäude dennoch nicht. Vom 8. bis 13. Januar stehen die jährlichen Wartungs- und Reinigungsarbeiten an.
Ca. 25 Handwerker verschiedenster Gewerke sind dann von der Unterkirche über den Hauptraum bis zur Laterne u.a. damit beschäftigt, technische Anlagen zu warten, das Holz zu pflegen und Nutzungsspuren zu beseitigen.
Tischler arbeiten in jeder Bankreihe Sitzflächen, Lehnen und Ablagen auf, ergänzen Abplatzungen und erneuern Lasuren. In höheren Emporenbereichen bringen sie auf den Holzfußböden zusätzlich eine schützende Hartwachsschicht auf. Kirchenmaler widmen sich den historischen Innenraumtüren, arbeiten Marmorierungen nach und erneuern die Handlaufbeschichtungen in der Wendelrampe und der Laterne. Elektriker prüfen im Kranzgesims die Hauptraumbeleuchtung.
Viele Arbeiten erfolgen turnusgemäß bzw. werden gezielt in diese Schließzeit gelegt, wie Architekt Thomas Gottschlich erläutert. „Auf diese Weise stellen wir sicher, dass langjährige Partnerfirmen vor Ort sind, die Fachleute über einen zusammenhängenden Zeitraum arbeiten können und die unterschiedlichen Arbeiten gut koordiniert ablaufen“, so der Leiter der Kirchbauverwaltung der Stiftung Frauenkirche Dresden.
Bei Organisation und Durchführung gelte das Prinzip der Prävention mit Augenmaß. „Soweit man es planen kann, verfolgen wir einen schrittweisen und nachhaltigen Ansatz. So bringen wir z.B. durch den Tausch eines Controllers eine unserer Prozessstationen auf den neuesten Stand. Weil wir das aber weder bei allen gleichzeitig tun könnten noch wollen oder müssen, heben wir funktionstüchtige Bauteile auf, um sie bei Bedarf andernorts nachzunutzen.“
Dennoch werden auch am Ende der diesjährigen Schließzeit wieder Kosten im mittleren fünfstelligen Bereich zu Buche schlagen. Diese muss die Stiftung Frauenkirche Dresden durch Spendenmittel bestreiten. „Dankenswerterweise beteiligt sich die Gesellschaft zur Förderung der Frauenkirche Dresden e.V. seit Jahren. Auch hören viele Freunde der Frauenkirche in Nah und Fern unseren Ruf, den Gebäudeerhalt finanziell zu unterstützen“, erklärt Christine Kageneck, Mitglied der Stiftungsgeschäftsführung. „Dennoch bleibt es eine immer währende Aufgabe, die Spenderinnen und Spendern zu vermitteln: Erhalt kostet.“
Nach vier Tagen Handwerker- und zwei Tagen Reinigungsarbeiten öffnet die Frauenkirche am Sonntag, dem 14. Januar 2018, wieder. Frauenkirchenpfarrer Sebastian Feydt lädt 11 Uhr zum Gottesdienst ein. Von 12.30 bis 14 Uhr steht die Kirche zur Besichtigung offen, ehe 15:30 Uhr die Organistenfamilie Kummer ein Familienkonzert veranstaltet. Im Abendgottesdienst um 18 Uhr predigt Pfarrer Joachim Zirkler. Der Kuppelaufstieg hingegen ist bereits am Freitag, dem 12. Januar wieder zugänglich.