Ob Kopfschmerzen, Sonnenbrand oder Sodbrennen - heutzutage gibt es für fast alle körperlichen Beschwerden das passende Arzneimittel. Doch was machten Menschen früher, als es noch keine verfügbaren Präparate gab oder diese schlichtweg zu teuer waren?
Tatsächlich nutzten sie ganz einfache Hausmittel, um Schmerzen und Unwohlsein zu lindern. Diese Hausmittel verwenden die meisten von uns heutzutage nur noch zum Kochen. Dabei lohnt es sich, Lebensmittel wie Honig, Nelken und Zitronen aus einer medizinischen Perspektive zu betrachten. Der Vorteil: Diese natürlichen Hausmittel sind oft nicht nur genauso wirkungsvoll, sondern haben auch weniger oder gar keine Nebenwirkungen. Welche dieser Wunderwaffen besonders große Beachtung verdienen, steht hier.
Honig wird nicht zu Unrecht als das flüssige Gold bezeichnet. Denn bereits im alten Ägypten nutzte man die heilenden Eigenschaften des süßen Superfoods. Als natürliches Antiseptikum hat Honig antimikrobielle Eigenschaften und kann Entzündungen hemmen und sogar Verbrennungen lindern. Auch hat der natürliche Honig eine beruhigende Wirkung auf den Magen und hilft bei Verdauungsbeschwerden, zum Beispiel saisonal bedingten Schlafstörungen. Beim Kauf sollte man allerdings darauf achten, dass das flüssige Gut aus ökologisch nachhaltigen Quellen stammt.
Nelken dienen nicht nur dazu, Lebkuchen, Rotkohl und Saucen zu verfeinern. Sie können auch bei bestimmten Schmerzen eingesetzt werden. Die ätherischen Öle der Wunderpflanze enthalten das sogenannte Eugenol, das eine schmerzstillende, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung hat. Besonders bei Zahnschmerz kann bei leichtem Herumkauen auf einer Gewürznelke die empfindliche Stelle betäubt und gleichzeitig desinfiziert werden. In vielen Fällen sollte man jedoch zuerst den Zahnarzt aufsuchen, um die Ursache für den Schmerz herauszufinden.
Natron ist ein wahrer Alleskönner in jedem Haushalt. Und das aus gutem Grund: Das weiße Pulver kann zum Backen, Kochen, Reinigen, in der Körperpflege und zur Behandlung von bestimmten Beschwerden angewendet werden. Mischt man das Natriumhydrogencarbonat zum Beispiel mit etwas Wasser, eignet sich die Paste zur Linderung von Insektenstichen und kleinen Wunden. Auch sind ein paar Teelöffel Natron aufgelöst in Wasser ein beliebtes Mittel gegen Sodbrennen.
Das wohlriechende Teebaumöl ist zwar kein einheimisches Heilmittel, dafür aber extrem effektiv, wenn es um die Behandlung von Entzündungen, schmerzhaften Pickeln oder Nagelpilz geht. Der Teebaum stammt ursprünglich aus Australien. Dort wurde die Kraft seiner Blätter schon von seinen Ureinwohnern zur Beschleunigung der Wundheilung eingesetzt. Das Teebaumöl hat eine antiseptische und fungizide Wirkung, die wissenschaftlich nachgewiesen ist. Neben der Anwendung auf der Haut, kann es auch mit etwas Wasser gegurgelt werden, um Entzündungen in der Mundhöhle zu lindern.
Zitronen eignen sich nicht nur wunderbar zum Kochen. In Kombination mit Honig und Ingwer ist Zitronensaft ein wunderbares Mittel gegen Halskratzen und Erkältungen. Durch den hohen Vitamin C-Gehalt stärken Zitronen außerdem unser Immunsystem. Auch kurbeln sie den Stoffwechsel an und können Harnsäurekristalle auflösen. Wer unter Sodbrennen leidet, sollte am besten stilles Wasser, versetzt mit ein paar Zitronenscheiben trinken. Denn: Trotz der eigenen Säure neutralisieren Zitronen die Säuren im Körper und lindern unangenehmes Aufstoßen.
Auch Zwiebeln haben eine große gesundheitsfördernde Wirkung auf den menschlichen Körper. Aus diesem Grund gehören sie zu den beliebtesten traditionellen Heilmitteln. Nimmt man sie in roher Form mit der Nahrung auf, haben sie durch ihre Inhaltsstoffe Allicin und Ajoen eine blutverdünnende Wirkung und können bestimmte Gefäßerkrankungen vorbeugen. Auch äußerlich angewendet in Form von Umschlägen oder kleinen Säckchen lindern die ätherischen Öle der Zwiebel Schmerzen bei Mittelohrentzündungen und Wunden.
Die Aloe Vera-Pflanze hat viele gesundheitliche Vorteile und kann innerlich und äußerlich angewendet werden. Der Aloe-Harz-Saft hat eine gelartige Konsistenz und wird zum Beispiel bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Aus diesem Grund ist sie auch Inhaltsstoff im aus dem Mittelalter stammenden "Schwedenbitter". Große Linderung schafft der Aloe-Gel bei Verbrennungen oder Sonnenbrand auf der Haut und gilt daher als "Erste-Hilfe-Pflanze". Das Pflanzengel kühlt nicht nur, sondern hat auch gleich eine keimtötende und wundheilende Wirkung.