Dresden – Am Mittwoch ist es soweit – um 10 Uhr wird das fahrbare Glashaus neben die Kamelie geschoben.
Die Kamelie im Pillnitzer Schlosspark ist bereit aus ihrem Winterschutz befreit zu werden. Wer miterleben möchte, wie sich das gläserne Schutzhaus in Bewegung setzt, hat am Mittwoch die Gelegenheit. Um 10 Uhr werden die beiden großen Flügeltore geöffnet und das Haus setzt sich in Bewegung, bis nach etwa 10 Minuten die Kamelie im Freien steht. Seit Mitte Oktober war sie von dem Haus umschlossen um sie vor den kalten Monaten zu schützen.
Hofgärtner Carl Adolph Terscheck hat die Kamelie 1801 im Schlosspark ausgepflanzt, damals war sie schon 30 Jahre alt. Heute, über 200 Jahre später ist sie neun Meter hoch, zwölf Meter breit und besitzt einen Kronenumfang von 37 Metern. Damit gilt sie als älteste und größte ihrer Art, nördlich der Alpen.
1992 wurde das Schutzhaus aus Glas und Stahl gefertigt. Auf den fest verlegten Schienen kann sich das dreizehn Meter hohe und 54 Tonnen schwere Haus, um die Kamelie herum bewegen. In ihrem gläsernen Winterschutz kümmert sich ein Klimacomputer um die Pflanze. Vollautomatisch passt er die Temperatur, Belüftung, Luftfeuchte und Beschattung an, damit die Kamelie von der Kälte abgeschottet und bei 4 bis 6 Grad C überwintern kann. Während ihrer Blütezeit von Mitte Februar bis Mitte April zieren 10.000 kaminrote Blüten die Kamelie.