Dresden - Der Corona-Virus greift um sich. In Italien sind bereits Städte abgeriegelt worden und auch in Sachsen gibt es Verdachtsfälle. Die Staatsregierung hat zur Aufklärung eingeladen, um die aktuelle Situation realistisch darzulegen.
Die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping erklärt, in Sachsen gäbe es bisher keinen Fall mit einer Corona-Virus-Infektion. Auch die Ansteckungsgefahr in Sachsen sei sehr gering.
Sieben Menschen in Sachsen mit dem Verdacht auf den Corona-Virus haben sich freiwillig gemeldet und sollen die Inkubationszeit in Isolation abwarten. Dies sei auch bei einer Chemnitzerin der Fall, die zuvor in Italien war. Der Virus wurde nicht bestätigt, dennoch soll sie wie die anderen sicherheitshalber in Isolation bleiben. In dieser Zeit werden die von der Isolation Betroffenen, regelmäßig untersucht, bis nachgewiesen ist, dass sie den Virus nicht in sich tragen. Nach den vorgeschriebenen zwei Wochen dürfen sie dann wie gewohnt in ihren Alltag zurückkehren. Gesundheitsministerin Petra Köpping hat den Vergleich zur aktuellen Grippewelle in Sachsen gezogen. Diese hat bereits über 10.000 Menschen infiziert und schon 13 Todesopfer gefordert. Aufgrund dieser Zahlen parallel zum Corona-Virus bittet das Ministerium um Ruhe und Sachlichkeit.
Petra Köpping weist darauf hin, dass es nicht einzig ausschlaggebend sei, ob man an einer Atemwegserkrankung leide. Wichtig sei der Kontakt zu einer Person aus dem Risikogebiet oder dem Gebiet selbst. Menschen, die diese Kriterien erfüllen, sollen sich direkt telefonisch bei der Notaufnahme melden und erhalten dann weitere Anweisungen. Köpping erklärt weiterhin, bei den Fällen in Sachsen habe man bisher richtig gehandelt und es habe sich gezeigt, dass die Behörden und medizinischen Einrichtungen belastbar seien. Zudem spräche man sich täglich mit dem Gesundheitsministerium in Berlin ab.
Nicht nur Menschen sind aktuell Krankheitserregern ausgesetzt. Die Afrikanische Schweinepest stellt eine große, wirtschaftliche Bedrohung für die Landwirte in ganz Deutschland dar, so Köpping. Es wurden Vorkehrungen getroffen, da ein infiziertes Wildschwein in Polen, nur 12 km entfernt von der sächsischen Grenze gefunden wurde. Die Wildschwein-Barriere ist 128 km lang und besteht aus "Elektronetzen mit einer Duftkomponente", so Köpping. Die Kosten belaufen sich auf 250.000 Euro.
Die Barriere ist im Gebiet rund um die Funde an der Deutsch-Polnischen Grenze bereits fertig gestellt. Durch tatkräftige Unterstützung des THW sei der Abschnitt von Brandenburg bis Görlitz abgeschlossen und der Ausbau bis Zittau und Ostritz werde bis zum Ende der ersten Märzwoche fertiggestellt.