Dresden - Nach jahrelanger Pause schlendern am heutigen Freitag wieder die Stars und Sternchen über den roten Teppich in der Dresdner Semperoper. Unter dem Motto "Lasst uns tanzen!" findet der 16. SemperOpernball statt. Sachsen Fernsehen begleitet das Großevent hier im Beitrag.
Sachsen Fernsehen-Reporterin Annika Georgi fragte Dresdens Stadtoberhaupt auf dem roten Teppich nach seiner Tanzpartnerin & wie er der Kritik von Stadtrats-Linken entgegnet.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) tanzt heute auf dem SemperOpernball mit seiner Ehefrau Annett Hofmann, die gleichzeitig Schirmherrin der Debütanten ist.
Kretschmer sagte auf dem roten Teppich zu Sachsen Fernsehen-Reporter Benedict Bartsch:
"Ich freue mich sehr, bin sehr dankbar, dass das Engagement von so vielen dazu geführt hat, dass dieser Ball nach drei Jahren wieder stattfinden kann. Das zeigt: Wir können große Dinge bewegen, wenn wir es wollen - wenn wir zusammenhalten. Ich freue mich auch auf dieses Signal, was jetzt in die Welt geht: Dresden wird wieder präsentiert, überall im Fernsehen: Das ist schön, tolle Werbung für uns!"
Sachsen Fernsehen listet auf, wer unter anderem die geladenen Gäste des Opernballs in Sachsens Landeshauptstadt sind.
Vor etwa drei Jahren sorgte die Verleihung eines Ballordens an Ägyptens Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi für einen Eklat, der zu Empörung und Protest führte. Mehrere Co-Moderatorinnen des Balls und verschiedene Künstler sagten ihre Teilnahme ab. Al-Sisi war nach einem Militärputsch an die Macht gelangt und ging mit harter Hand gegen Oppositionelle und Kritiker vor. Ende des letzten Jahres vollzog der Verein eine Neuausrichtung, indem der langjährige Ball-Impresario Hans-Joachim Frey durch den ehemaligen MDR-Programmchef Jacobi abgelöst wurde.
Der Semperopernballverein organisiert seit 2006 die Bälle in der Semperoper. Das Großereignis wird jedoch auch kritisiert. Die Linken im Stadtrat sehen den Ball als völlig veraltet an. Stadtrat Tilo Wirtz bezeichnet das Event als „gesellschaftlich feudal durchstrukturiert“. Er würde nicht einmal geschenkt auf den Ball gehen, „wo der Geldadel an Tischen sitzt, das Bürgertum sich mit Flanierplätzen im Hause begnügt und das einfache Volk draußen vor der Tür bespaßt wird.“
Eine halbherzige Distanzierung von Fehltritten bei Preisverleihungen reicht nach Ansicht der Linken nicht aus. Der Semperopernball müsse grundlegender überdacht werden, betont Tilo Wirtz. „Bis dahin sollten unsere demokratisch gewählten Gremien dringend davon absehen, diesem Ereignis durch ihre Teilnahme auch noch offizielle Anerkennung zu verleihen.“