Sachsen - In Dippoldiswalde setzen am vergangenen Sonntag Bürgerinnen und Bürger ein klares Zeichen für Demokratie und Vielfalt. Zu ihnen gehört Volker Hegewald, Schulleiter des "Glückauf"-Gymnasiums, der trotz massiver Anfeindungen für seine Überzeugungen einsteht. Ein Gespräch mit ihm und dem sächsischen Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig zeigt die Dimension des aktuellen Diskurses auf.
Volker Hegewald berichtet von einer friedlichen Demonstration, deren Botschaft "Für Vielfalt und Menschlichkeit" lautete. Als langjähriger Schulleiter und ehemaliger Schüler des Gymnasiums in Dippoldiswalde, fühlte er sich besonders verbunden und nahm teil, um ein Zeichen zu setzen. Die Teilnahme mündete jedoch in eine Welle der Eskalation. Ein umstrittenes Lied, das während der Demonstration gespielt wurde, diente als Anlass für heftige Kritik und Hassnachrichten gegen ihn. Hegewald, der von diffamierenden Anschuldigungen und Drohungen berichtet, sieht sich als Ziel eines unverhältnismäßigen Shitstorms, der ihn persönlich und beruflich trifft.
"Das nimmt mich mit, hat mich mitgenommen. Vor allem mit der Wucht, mit der Intensität... Es waren also nicht ein, zwei Emails, sondern es kamen dann 15 bis 20 in den vergangenen Tagen."
Doch aus der Community kommt auch Unterstützung. Kolleginnen und Kollegen, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern stehen hinter Hegewald.
Sachsens Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig (SPD) unterstreicht im Sachsen Fernsehen-Interview die Wichtigkeit der Demonstration und die Notwendigkeit, sich für die Demokratie starkzumachen.
Er hebt hervor, dass Hegewald als Bürger und nicht in seiner Funktion als Schulleiter teilnahm, und kritisiert die Einschüchterungsversuche, die nun gegen ihn gerichtet sind. Dulig betont die Bedeutung der Solidarität mit Menschen wie Hegewald, die sich für demokratische Werte einsetzen:
"Ich finde es schlimm, dass man inzwischen Mut braucht für die Demokratie einzutreten. Es muss die Selbstverständlichkeit sein, dass alle ermutigt werden, mit ihren Möglichkeiten für unsere Demokratie einzutreten."