Dresden - Am 6. November 2022 ist Karla Kochta im Alter von 73 Jahren gestorben.
Karla Kochta war seit 1972 über 30 Jahre lang als Dramaturgin für das Staatsschauspiel Dresden tätig. Hier betreute sie u. a. die ersten Uraufführungen von Christoph Hein. Am Staatsschauspiel Dresden kamen 1987 PASSAGE, 1989 DIE RITTER DER TAFELRUNDE und1994 RANDOW. – alle in der Regie von Klaus Dieter Kirst – zur Premiere. Karla Kochta verband mit Christoph Hein und Klaus Dieter Kirst eine enge Arbeitsbeziehung, die von Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung geprägt war.
Zudem betreute sie Arbeiten der Regisseur*innen Wolfgang Engel, Irmgard Lange, Hasko Weber, Matthias Gehrt, Tobias Wellemeyer und Horst Schönemann und war dafür eine kluge, streitbare und außerordentlich geschätzte künstlerische Mitarbeiterin. Sie begleitete auch das Dresdner Publikum in den zahlreichen Publikumsgesprächen, die sich an die Inszenierungen anschlossen.
Dies war Karla Kochta in der Zeit vor der Deutschen Wiedervereinigung sehr wichtig, weil Systemkritik zwischen den Zeilen und Bildern der Inszenierungen versteckt war und die Menschen ein großes Bedürfnis hatten zu sprechen. Unvergessen sind auch die von ihr dramaturgisch betreuten musikalischen Abende LENZ, EIN SCHUSS 10 PFENNING, THE ROCKY HORROR SHOW und SHOCKHEADED PETER. Karla Kochta hat als Dramaturgin und Kollegin viele Künstler*innen am Staatsschauspiel Dresden in ihrer Entwicklung begleitet und gefördert.
Darüber hinaus schrieb sie Szenarien für Dokumentarfilme und Theaterstücke für Kinder u. a. MÄRCHEN AUS SCHWARZAFRIKA und WIE KONRAD IN EIN MÄRCHEN GERIET, die beide am Staatsschauspiel Dresden zur Uraufführung gelangten.
Unser tiefes Mitgefühl gilt ihrer Familie.
Die Trauerfeier/Urnenbeisetzung findet, nach Angabe der Familie, im Januar 2023 statt. (Staatsschauspiel Dresden)