Dresden – Fast 300 Anrufe gingen beim Bürgertelefon unter 0351-4885322, heute, Sonnabend, 21. März 2020 bis zum späten Nachmittag ein. Und nicht nur dort. Seit gestern Abend beantwortete das Facebook-Team über 3.000 Anfragen per Post und Messenger. Die Bürger fragen neben medizinischen Belangen nach konkreter Umsetzung der aktuellen Allgemeinverfügung. So haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zahlreiche Umzüge gerettet, die ein oder andere Trauung ermöglicht, Fernbeziehungen geregelt und hoffentlich neue Grüppchen unterbunden. Und auch um die Nachbarschaftshilfe geht es immer wieder. Ausdrücklich ist es gewünscht zu helfen, wo es geht. Wichtig dabei: halten Sie den Abstand und die hygienischen Regeln ein.
Während der aktuellen Einschränkungen, die durch das Corona-Virus eingetreten sind, soll „Nachbarschaftshilfe für Dresden“ eine Schnittstelle zur Vermittlung von Bedarf für ältere Menschen sowie von Hilfsangeboten von Unterstützern sein. Nicht alle älteren Menschen in der Stadt verfügen über ein gut funktionierendes Hilfenetzwerk aus Familie und Freunden beziehungsweise Bekannten in der Nachbarschaft. Aus diesem Grund sind viele ältere Mitmenschen auf die Unterstützung und Hilfe von fremden Menschen angewiesen. Es geht nunmehr darum, für Nachbarn und Menschen, die helfen möchten, Kontakte zu älteren Menschen, die Hilfe benötigen, zu vermitteln. Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann ruft die Bürgerinnen und Bürger auf: „Bitte scheuen Sie sich nicht, sowohl Hilfe zu geben als auch Unterstützung anzunehmen. Wir sind eine solidarische Gesellschaft!“ Hilfesuchende und freiwillige Helfer werden über 0351-4885322 oder gesundheitsamt-corona@dresden.de zueinander vermittelt. Ältere Menschen, die darüber hinaus Unterstützung im Alltag oder Beratung benötigen, wenden sich bitte an das Seniorentelefon unter 0351 4 88 48 00.
In den Wohn- und Pflegeeinrichtungen der städtischen Cultus gGmbH wurde unterdessen das Besuchsverbot zu einem Zutrittsverbot ausgeweitet. Der Zutritt wird nur noch Mitarbeitern und Versorgungsdienstleistern unter Beachtung besonderer Schutzmaßnahmen gewährt. Angehörige werden um Verständnisgebeten, dass diese harte Maßnahme dem Schutz der Bewohner und Mitarbeiter dient. Die Pflege- und Sozialberatung der Cultus gGmbH ist nur noch telefonisch sowie per E-Mail zu den üblichen Öffnungszeiten für Ratsuchende erreichbar.
Auch in diesen Zeiten gilt es in besonderer Weise, die Obdachlosen nicht aus dem Blick zu verlieren. Für den Fall einer Quarantäne in einem Übergangswohnheim wird eine enge Abstimmung zwischen Sozialamt und Gesundheitsamt erfolgen. Über alle weiteren notwendigen Maßnahmen zur Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner wird das Sozialamt gemeinsam mit dem Gesundheitsamt entscheiden. Den Betreibern der Unterbringungseinrichtungen wurden Maßnahmen zur Prävention und zum Umgang beim Auftreten von Corona-Infektionen mitgeteilt. Auch die Heilsarmee hält ihre Essenausgabe und die Ausgabe von Bekleidung weiterhin aufrecht hält und versorgt auch Bürgerinnen und Bürger mit Hilfebedarf in deren Wohnungen.