Dresden - Drei Jahre nach dem tragischen Messer-Attentat auf ein schwules Paar in Dresden hat der Überlebende Oliver L. (57) aus Köln die Öffentlichkeit über die Geschehnisse und die Folgen des Angriffs informiert.
Bei dem Terror-Angriff am 4. Oktober 2020 verlor er seinen geliebten Mann Thomas (55). Nun erhebt Oliver L. in der Zeitschrift „Forum Opferhilfe“ vom Hilfsverein „Weißer Ring“ schwere Vorwürfe bezüglich des politischen Versagens und des falschen Gedenkens in diesem Zusammenhang.
Der Täter, ein ISIS-Terrorist namens Abdullah H., attackierte das schwule Paar, das sich an Händen haltend durch die Dresdner Altstadt bewegte, mit zwei Messern.
Oliver L. berichtet dem Hilfsverein "Weißer Ring", dass seine schweren körperlichen Verletzungen inzwischen geheilt seien. Dennoch trage er die emotionalen Narben dieses traumatischen Ereignisses. Er kritisiert vehement das Motiv, das der Tat zugeordnet wurde, betont, dass die sexuelle Orientierung eines Opfers nicht die Schwere eines Mordes beeinflusse, und weist darauf hin, dass sie Zufallsopfer waren.
Besonders kritisch äußert sich Oliver L. zur medialen Berichterstattung und dem Statement des Lesben- und Schwulenverbandes, das seiner Meinung nach politisch instrumentalisiert wurde. Er beklagt, dass die Tat als Anschlag auf Schwule dargestellt wurde, anstatt als Akt eines hochgradig gefährlichen Islamisten. Diese Fokussierung habe dazu geführt, dass die eigentliche Gefahr durch den Attentäter vernachlässigt wurde.
In Bezug auf die Diskussion um ein Mahnmal nach der Tat fordert Oliver L. eine Erinnerungsstätte gegen islamistischen Terror anstelle einer Gedenktafel für Opfer homophober und transphober Gewalt.
Das Terror-Opfer wolle nie wieder nach Dresden reisen, für ihn sei die Landeshauptstadt "Stadt des Horrors".