Dresden - Nach einer Augenoperation ist Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) wieder im Amt, wurde jedoch trotz Krankschreibung bei öffentlichen Veranstaltungen gesichtet, so berichtet es die DNN.
Während Hilbert am Donnerstag aufgrund seiner gesundheitlichen Einschränkungen nicht die Stadtratssitzung leiten konnte, wurde er am selben Abend an Bord des Dixieland-Dampfers feiernd gesehen, schreibt das Lokalblatt. Zudem sei Hilbert Tage zuvor als Ehrengast bei einer Veranstaltung des CDU-Ortsverbands Gruna-Seidnitz anwesend gewesen.
Diese Aktivitäten des Stadtoberhaupts sorgten im politischen Dresden für Aufregung. Ein ehemaliger SPD-Stadtrat soll laut DNN scharfe Kritik geäußert haben:
„Jeder Arbeitnehmer erhält eine Abmahnung, wenn er trotz Krankschreibung auf Partys geht. Darf der OB eigentlich alles?“
Darauf entgegnete ein Rathaussprecher, dass für den Oberbürgermeister die gleichen Regeln gelten wie für jeden anderen Arbeitnehmer auch. Er erklärte, dass es Hilbert ärztlich untersagt war zu lesen, was ihn daran hinderte, die Stadtratssitzung zu leiten. Der Sprecher fügte hinzu, dass Hilbert, wo möglich, seine Termine wahrgenommen habe und auch privaten Einladungen gefolgt sei. Er betonte die Bedeutung der Errungenschaften der Gewerkschaften und der SPD, die es kranken Arbeitnehmern ermöglichen, nicht zu Hause eingesperrt zu sein.